Prävention schützt Leben
Wissen teilen Leben retten

Wo das Wasser Geschichte trug

Symbolbild für chemische Belastungen in Flüssen (KI generiert)


Ein stiller Abend und eine rückwärtsgerichtete Erkenntnis

Es war einige Wochen nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 in Dresden. Das Wasser war zurückgegangen, Sandsacklinien abgetragen, erste Spuren waren schon beseitigt. Doch an einem Freitagnachmittag, als unsere physische Erschöpfung langsam dem Innehalten wich, saßen wir in vertrauter Runde am Küchentisch einer guten Freundin. Ich weiß bis heute noch wie dankbar sie uns anlächelte, dass wir ihr seit Stunden halfen Flutschäden zu beseitigen. Wir waren alle sehr nachdenklich und zugleich aber auch tief bewegt. Denn nicht nur unsere geliebte Heimatstadt Dresden wurde durch die Fluten massiv verwundet, nein auch Menschen hatten ihr Leben verloren, Andere trugen Verletzungen davon und wieder Andere ein Leben, das nie mehr so sein würde wie es zuvor war. 

Was zunächst für uns über die letzten Wochen nur ein Rückblick auf die aktuellen Pegelstände, die nächste drohende mögliche Welle, die brachiale zerstörerische Gewalt unseres kleines Flüsschens Weißeritz, auf unsere gemeinsame Aktion bei Sandsackketten, auf Einsatzprotokolle (die wir medial sehr intensiv verfolgten), auf die mediale Flut von weltweiten Berichterstattungen war, verwandelte sich bei uns ganz plötzlich in ein ganz anderes Gespräch. 

Vielleicht war es der üble modrige und auch zum Teil beißende Gestank der uns seit Stunden um die Nase wehte. 

Gerade staune ich selbst ein wenig, dass mittlerweile schon 23 Jahre vergangen sein sollen. 

Aber ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen. Martin, sagte auf einmal "Wisst ihr noch damals wie die Elbe gestunken hat und im Sommer war es kaum auszuhalten ..." Wir begannen auf einmal darüber nachzudenken, welche Wege das Elb- und Weißeritzwasser eigentlich wirklich genommen hatte. Ich weiß noch, dass mich bei diesem Gedanken ein kurzes intensives Zucken überkam, denn die schrecklichen chemischen Gerüche, die Abgase der Trabanten (Trabi) d. h. hochkonzentrierte Abgaswolken aus CO, Benzol, HC, NOx, Rußpartikeln und Ölnebel, der Geruch von warmen Teerpappen auf den Garagendächern, die unzähligen Industrieabgase und Lösungsmittel hatten mich schon als kleines Mädchen intensiv belastet. Litt ich doch schon als Kleinkind häufig über viele Wochen hinweg an starken Bronchialinfekten. Damals schwor ich mir, dass wenn ich einmal "groß" bin niemals einen Trabant fahren werde, denn diese "Blaue" Wolke waren für mich immer die Hölle und meine Hustenanfälle hörten nicht mehr auf, meine Augen tränten und mir wurde immer übel.  

Auf einmal wurde es etwas hektisch in unserer Runde, unsere Gedanken kreisten und jedem von uns fiel immer wieder ein neuer "giftiger" Standort der alten DDR-Zeit ein und wir dachten darüber nach was unsere Elbe und die Weißeritz wohl alles mit sich getragen hatten. Denn auch wir hatten die letzten Wochen Symptome erlebt wie intensive Reizungen der Atemwege, Asthmaanfälle, Hautausschläge, Kopfschmerzen, allergische Reaktionen, gereizte Schleimhäute, teils Magen-Darm-Beschwerden und eine zunehmende körperliche Schwächung. 

Wir alle waren in der damaligen DDR aufgewachsen und Viele von uns trugen noch intensive Erinnerung an die dichte Industriegeschichte unserer Region in sich. Wir dachten an überfüllte Klärwerke, chemische Dämpfe, unzählige chemisch stechende und beißende Gerüche, metallverarbeitende und Zellstoff Betriebe, Uranbergbau, Flüsse und Bäche die Farben trugen wie Orange, rötlich, lila oder braun, an tote Fische die in der Elbe trieben, an unzählige Pestizide die über unseren Feldern ausgebracht wurden und auch zweimal ein Hubschraubern seine giftige Fracht über unseren Köpfen bei einem Spaziergang in Feldnähe oder am Wald ohne Vorwarnung einfach ausließ, denn damals  wurden Pflanzenschutzmittel häufig noch großflächig aus der Luft ausgebracht. 

Im August 2002 war die Flut und im Verlauf des Herbstes 2002 erlitt ich immer schneller aufeinander folgende und schwerere Atemwegsinfekte und Asthmaanfälle die sich zu einer Lungenentzündung aufbauten. Mein damaliger Hausarzt verzweifelte weil die Atemwegsinfekte nicht mehr von mir weichen wollten und verabreichte mir daraufhin 2 Pneumokokken-Impfungen („Pneumopur“) und zur Sicherheit kombinierte er sie mit einer Auffrischungsimpfung gegen Tetanus. Vorsorglich prüfte er auch sofort den Hepatitis A Status. Doch völlig unerwartet bauten sich weitere massivste Nebenwirkungen auf. ... für sollten dann schlimme Wochen folgen ...


Auf einmal waren sie da die unzähligen und ungeschönten Bilder in unseren Köpfen ...

Die Weißeritz wurde in unserer Vorstellung zu einem Transportmedium das über 30 km Industriegeschichte verband und unter diesen Hochwasserbedingungen mit vermuteter Annahme auch zu einer echten chemischen Vektorlösung wurde, denn die Dichte an industriellen, chemischen und metallverarbeitenden Betrieben entlang der Weißeritz war hoch konzentriert mit möglichen potenziell relevanten Altlasten für das Hochwasser 2002. 

Wir begannen, die Weißeritz gedanklich stromaufwärts zu rekonstruieren d. h. von ihrer Mündung in Dresden bis zu ihren Ursprüngen im Erzgebirge. Was sich dabei auf unserem Blatt Papier entfaltete, war keine topografische, sondern eine wahre toxikologische Reise in die Vergangenheit. Vorbei an den vielen aufgegebenen Industrieflächen, ehemaligen Galvanikbetrieben, alten Werkhallen, Sickerstellen, Uran-Halden ... wir trugen immer mehr zusammen und waren über die enorme Dichte an Produktionsgeschichte erschrocken und fragten uns was von dieser sedimentierten Vergangenheit bei diesem Hochwasserereignis möglicherweise remobilisiert wurde und was sichtbar und was eben nicht sichtbar war. In unseren Familien und auch im Freundes- und Bekanntenkreis gab es schon in der Vergangenheit ausreichend uns bekannte Krebsfälle und auch Leukämie, Herzerkrankungen u. v. m. Was sich bis zum Jahr 2025 (wenn ich diese Zeilen schreiben) noch einmal drastisch nach oben potenzierte. Mein Papa, meine Schwester, meine Tante, meine Freundin, mehrere gute Freunde und Bekannte, sie allen waren schon von Krebs oder Leukämie in den vielen letzten Jahren betroffen. 

Fangen wir mit der Weißeritz an

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/10/Flood_in_Freital_2002._024.jpg
Foto: Dieter Rebhahn, CC BY 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/4.0>, via Wikimedia Commons

  1. Die Wilde Weißeritz entspringt bei Moldava (CZ) und speist die Talsperren Klingenberg und Lehnmühle. Auch dort gab es Bergbauaktivitäten z. B. bei Bärenhecke und Johnsbach (ein Wismut-Revier). Die Rote Weißeritz entspringt bei Zinnwald und durchfließt zahlreiche historische Bergbau- und Industrieorte, bevor sie sich in Freital mit der Wilden Weißeritz vereinigt.
  2. Quellgebiet: Zinnwald/Altenberg d. h. Bergbaugebiet mit Zinn, Wolfram, Uranerze und das seit dem 15. Jhd. - Uranerkundung nach 1945 (Grubenbetrieb bis 1990) d. h. mögliche Schwermetalle (Uran, Arsen, Blei, Quecksilber), Radionuklide, saure Grubenwässer - persistente Schwermetalle aus Bergbau?
  3. Geising / Bärenstein d. h. Zinnerzverarbeitung, Pochwerke, kleine Metallverarbeitung d. h. mögliche Schwermetalle, PAK, kontaminierte Schlämme
  4. Oberlauf: Dippoldiswalde / Rabenau d. h. Holzverarbeitung, Kleinindustrie, ehemalige Textilfabriken mögliche kumulative Einträge wie Holzschutzmittel, Lacke, Färbemittel, PAK, Lösungsmittel - Suspension partikulärer Schadstoffe → Erosion von Sedimentfracht → Überflutete Altstandorte mit Grundwasseraustritt?
  5. Seifersdorf / Rabenau: VEB Polstermöbel Oelsa (Werk Seifersdorf) d. h. Textil- und Möbelproduktion (Holzschutzmittel, Lacke, Formaldehyd, Schwermetalle)

In diesem nun nachfolgenden Bereich sahen wir eine echte Hotspot-Kompression d. h. Schwerindustrie und Wismut-Historie

  1. Unterlauf: Freital (Zauckerode, Döhlen) d. h. VEB Steinkohlenwerk Freital „Willi Agatz“, VEB Eisenhammerwerk Dresden-Dölzschen (Öle, Schwermetalle), VEB Freitaler Lederfabrik / Ostritzer Lederwerke (Chrom), Wismut-Halden (Uran, Radium-226), Braunkohlebergbau, VEB Pressenwerk Freital, VEB Welta Kamera Werke, VEB Spezialmaschinen- und Wachspapierfabrik Freital, VEB Glaswerk Freital, VEB Edelstahlwerk „8. Mai 1945“ Freital (Stahl, Sonderlegierung und Titan), VEB Rumbo-Seifenwerk Freital, Bussard Chemiewerk, VEB Schraubenwerk Freital, VEB Fördertechnik Freital, Guss- und Metallverarbeitung u. a. was konnte das bedeuten? kont. Sedimente d. h. möglicherweise: Uran, Arsen, Cadmium, Quecksilber, Mineralöle, PAK, PCB, Lösungsmittel, Chlorverbindungen, Öle, Asbest, Schwermetalle wie Zn, Cu, Pb) - chemischer Kipppunkt durch diffuse Altlastenballung?!
  2. Freital Zentrum Altlasten d. h. Tankstellen, Werkstätten, ehemalige Deponien am Flusslauf hier eine mögliche Mobilisierung von Ölen, Lösungsmitteln und PCB
  3. Die SDAG Wismut betrieb im Raum Dresden Gittersee / Coschütz / Heidenschanze bis in die 1980er Jahre Uranerzförderung, mit Halden wie der Halde A im Kaitzbachtal. Die letzte radioaktive Uranmüll-Halde in Dresden wird saniert“, veröffentlicht am 27. November 2023 auf Striesen-oiger.de 
  4. Dresden – Plauen Weißeritzgrünzug Teilweise versiegelte Altstandorte (zu DDR-Zeiten waren hier kleine Gewerbebetriebe) eine mögliche Durchfeuchtung kontaminierter Böden, Suspensionsbelastung, weiterhin waren hier das VEB Eisenhammerwerk Dresden-Dölzschen und  Bahnbetriebsflächen d. h. möglicherweise Altöle, PAK, Schwermetalle
  5. Dresden Friedrichstadt entlang der Weißeritz d. h. Wohnviertel Friedrichstadt, Hbf-Umfeld Galvaniken, Reinigungen, Bahnbetriebswerke, Krankenhaus, Trümmerschichten, Schwermetalle, das konnte heißen Entstehung von Halogenkohlenwasserstoffen, mikrobiologischer Belastung. Zu DDR-Zeiten waren dort auch ansässig: VEB Asbestverarbeitung (2 Werke - Asbestverarbeitung), VEB Akkumulatorenwerk (Batterien/Akkus), VEB Altstoffhandel Dresden (Recycling/sekundär Rohstoffe), VEB Arzneimittelwerk Dresden (Pharmazeutische Produktion), VEB Anemometerbau Dresden (Messtechnik) u. a. ... Wir fragen uns wie sieht es hier mit möglichen kombinierten Risiken aus d. h. überflutete Kellerräume + kontaminierte Weißeritz? Hydrologischer Engpass + toxische „Senke“ für Sedimentakkumulation?
  6. Die Mündung in die Elbe d. h. Dresden Zentrum / Akkumulation in Überflutungsbereichen - die Marienbrücke wurde vermutlich dabei zur Sedimentfalle und somit zu einem möglichen Sedimentations- und Belastungsknotenpunkt. (Sedimentationsdynamik d. h. Ablagerung kontaminierter Feinsedimente in Senken z. B. Friedrichstadt? Ablagerung von Hochwasserschlämmen d. h. konzentrierte Ablagerung der Transportfracht aus dem Oberlauf? Mögliche Langzeitrisiken → Wiedereintrag bei erneutem Hochwasser → Grundwassergefährdung bei Sedimentverlagerung? Potenzielle Exportzone toxischer Frachten in das Flussnetz der Elbe?


Flood in Freital 2002: Foto, Dieter Rebhahn, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Flood_in_Freital_2002._071.jpg


Im Jahr 2002 waren viele altlastenverdächtige Flächen entlang der Weißeritz und in Freital noch nicht saniert und das Hochwasser traf damals vermutlich auf eine toxikologisch unvorbereitete Stadtstruktur.

Wir wendeten uns dann unserer Elbe zu ...

Die Elbe war zu DDR-Zeiten ein wahrer toxikologischer Strom, gespeist von einer langen Kette industrieller Einleiter. 

  1. Tschechische Republik (damals ČSSR) – Elbe-Quellgebiet - Ústí nad Labem (Aussig) Chemické závody Ústí Chemie, Düngemittel, Farben d. h. auch Ammoniak, Schwermetalle, Phenole, Chlorverbindungen
  2. Lovosice Lovochemie Düngemittelproduktion d. h. auch Nitrate, Phosphate, Schwermetalle
  3. Litoměřice Papier- und Zellstoffwerke Zellstoff d. h. auch AOX, Lignin, Chlorverbindungen
  4. Děčín Metallverarbeitung, Schiffswerften Metallurgie d. h. auch Kupfer, Zink, Blei, Öle - Die Elbe war bereits an der deutsch-tschechischen Grenze stark belastet – mit Einträgen aus Industrie, Landwirtschaft und kommunalen Abwässern. (4) (5)
  5. VEB Zellstoff- und Papierfabrik Heidenau - Zellstoffproduktion d. h. auch Ligninsulfonsäuren, AOX, Chlorverbindungen, Phenole - Die Zellstoffwerke leiteten ihr Abwasser ungeklärt in die Elbe – mit hochtoxischen Chlorverbindungen, die kaum abbaubar waren. (3)
  6. VEB Chemiewerk Heidenau für Farben, Lacke und Lösungsmittel d. h. auch VOC, Schwermetalle, Lösungsmittelreste
  7. VEB Gummiwerke Heidenau (Reifen, Gummiprodukte) d. h. auch PAK, Weichmacher, Schwefelverbindungen
  8. SDAG Wismut – Grube Königstein Uranerzbergbau (In-situ-Laugung mit Schwefelsäure) d. h. auch Uran, Radium-226, Arsen, Sulfat, Schwermetalle. Die Grube Königstein war einer der gefährlichsten Standorte, denn Uran wurde hier per schwefelsaurer Laugung aus dem Sandstein gelöst. Das kontaminierte Grubenwasser wird bis heute aufwendig gereinigt. (1) (2)
  9. VEB Baustoffkombinat Königstein (Zement und Baustoffe) d. h. auch Staub, Schwermetalle (sekundär)
  10. VEB Chemische Reinigung Pirna (Textilreinigung) d. h. auch Tetrachlorethen, Trichlorethen


Die Elbe war in den 1980er Jahren einer der am stärksten verschmutzten Flüsse Europas und galt als toxische „Kloake“ (25) teilweise war sie schon biologisch tot, mit katastrophalen Sauerstoffwerten und nachgewiesener Toxizität gegenüber Fischen und Mikroorganismen. Bis heute trage ich gedanklich manchmal noch diesen stinkenden Geruch in mir. Die Kombination aus Zellstoffindustrie, Chemie- und Gummiproduktion und Metallverarbeitung führte zu einer Millionenfracht an Schadstoffen, darunter Viele persistent, bioakkumulierend und natürlich toxisch. 

D. h. auch eine enorme Doppelbelastung für Dresden durch die Weißeritz und die Elbe waren zu DDR Zeiten sicherlich mehr als real. Mit einer rückblickenden Perspektive würde ich es sogar als toxikologisches Doppelstromsystem der DDR-Zeit bezeichnen und als enorme Belastung für Dresden und seine Bürger bezeichnen wollen. 

Lassen Sie uns hier bitte ein Umdenken in Gang setzen und nicht nur fragen ob Altlasten- und Brachflächen noch bebaubar sind, sondern was toxische Räume mit uns und unserem Körper gemacht haben. 

Und dann – 23 Jahre später … 

Ein neuer Lichtblick für Dresden und ein notwendiges Kapitel der Umweltverantwortung

Dresden saniert die Rosenstraße 77 – den ehemaligen VEB Chemiehandel. 

Die Landeshauptstadt Dresden saniert nun das ehemalige Betriebsgelände in der Rosenstraße 77 – den früheren Sitz des VEB Chemiehandel. Das rund 15.000 m² große Areal wurde von 1962 bis 2002 aktiv industriell genutzt, unter anderem als Lager- und Umschlagplatz für flüssige Industriechemikalien. Die dort angelieferten Stoffe, darunter unter anderem Tetrachlorethen (PER), Trichlorethen (TRI), Waschbenzin sowie weitere leichtflüchtige organische Verbindungen (VOC) – wurden per Bahn angeliefert und in 18 unterirdische Lagertanks eingepumpt, um dort umgeschlagen und verteilt zu werden.

Über Jahrzehnte hinweg erfolgte hier der Betrieb ohne adäquate Sicherheits- oder Umweltstandards – mit dem Ergebnis einer massiven Kontamination des Bodens, des Grundwassers und von Gebäudeteilen. Als Kind hatte ich diese zylindrischen Waggons häufiger gesehen und bis heute kann ich mich daran erinnern wie Männer damals an den Kesselwagen standen, ohne Schutz und mit diesen giftigen Substanzen hantierend d. h. Dämpfe aus Tetrachlorethen (PER), Trichlorethen (TRI), Waschbenzin – reizend und zelltoxisch, vielleicht durchdrangen auch Lösungsmittel ihre Haut und gelangten direkt in ihren Blutkreislauf. 

Andererseits steht dies für mich auch für das viele Unausgesprochene einer ganzen DDR-Ära d. h. für eine Unsichtbarkeit von unzähligen chemischen Gefahren, die damals leider Alltag waren. Man nahm es einfach hin, machte es offiziell zum gelebten Alltag und Viele wussten nichts über die echten Gefahren d. h. chemische Expositionen wurden entpolitisiert, banalisiert oder nicht öffentlich benannt und bekanntgegeben. Vielen fehlte jedes toxikologische Wissen, obwohl wir zwischen DDT-Feldern, Lösungsmittellagern und Heizölgruben aufwuchsen. Die offizielle Linie lautete oft „Unbedenklich bei sachgemäßer Anwendung.“ Doch was war „sachgemäß“, wenn niemand die Stoffe kannte? Was war „unbedenklich“, wenn niemand wusste, was im Boden, in der Luft, in unseren schon Körpern zirkulierte? 

Die heute dokumentierte kontaminierte Bodenmasse bei diesem Altlastenobjekt beläuft sich auf schätzungsweise 6.000 bis 7.500 Tonnen, einschließlich vermischter Auffüllmaterialien, Kriegsschutt und Mischschutt. Besonders kritisch ist der Nachweis von chlorierten Kohlenwasserstoffen (LHKW), die bis in tiefere Bodenschichten und in die ungespannte Grundwasserzone migriert sind. (26)

Hochwasser trifft auf chemische Altlast und machte (vermutlich) auch viel Unsichtbares mobil

Im August 2002 wurde das Gelände überflutet. Zu diesem Zeitpunkt war das Grundstück formal herrenlos, da der Betrieb der letzten Eigentümergesellschaft nach Liquidation faktisch beendet war. Dennoch war die Fläche nicht ungenutzt, sie wurde bis dahin weiter vermietet und gewerblich genutzt. Nach der Katastrophe sicherte sich die Landeshauptstadt Dresden das Gelände im Rahmen einer Ersatzvornahme – sie übernahm die Verantwortung für die Gefahrenabwehr, war aber noch nicht rechtlicher Eigentümer. Was genau alles bei dieser Flut mobilisiert, verteilt oder eingeatmet wurde, lässt sich rückblickend nicht vollständig rekonstruieren. 

Ein mögliches Szenario und auch eine mögliche reale Gefahr zur Flut 2002 (eigene Gedanken dazu)

  • Überschwemmung der Flächen ➤ Eintrag von Elb- oder Weißeritzwasser in kontaminierte Bauwerke, Böden, Tanklager, Gleise und Hallen. Alles Orte voller PER, TRI, Tetrachlorkohlenstoff – ohne Filter, ohne Abschirmung
  • Aufschwimmen von LHKW ➤ Leichtflüchtige Stoffe wie PER sind wasserabweisend und steigen zur Oberfläche auf
  • Erosion von Feinschlämmen ➤ Kontaminierte Sedimente könnten aus Drainagen, Schächten oder Fundamentritzen gespült worden sein
  • ein Gebäude mit Betonfußböden d. h. VOC-quellende Flächen mit kontaminierter Bodenluft - Thermische Verdunstung danach ➤ VOC-Ausgasung in Folgewochen

Die toxische Fracht war vermutlich bereits im Umlauf, bevor überhaupt jemand das Wort „Ersatzvornahme“ aussprach.

Klar ist jedoch: LHKW, Heizölbestandteile, PCB-haltige Materialien und andere Stoffe waren in den Gebäuden, Böden, Tanks und Schachtstrukturen vorhanden (mit heutigem Stand), mit vermutlich auch einem erheblichen Potenzial zur diffus verstreuten Inhalationsexposition. Noch Jahre nach der Flut war ein Teil der Gebäude an der Rosenstraße 77 weiterhin vermietet – darunter Lager- und Verwaltungsräume. Im Zuge vertiefender Untersuchungen wurde festgestellt, dass VOC-Belastungen der Innenraumluft deutlich über den arbeitsschutzrechtlich und gesundheitlich tragbaren Schwellen lagen. Die Stadt Dresden sah sich daher gezwungen, den verbliebenen Mieter:innen die weitere Nutzung der Gebäude ausdrücklich zu untersagen. Die Expositionssituation galt als toxikologisch nicht vertretbar, auch weil unterhalb der Bodenplatten aktive Schadstoffquellen mit diffuser Ausgasung identifiziert wurden. Eine Teilsanierung oder punktuelle Nachbesserung war fachlich nicht möglich. Deshalb wurde der komplette Rückbau der kontaminierten Baukörper in die Sanierungsplanung aufgenommen.

Im Jahr 2023 wurde in enger Abstimmung mit der Oberen Bodenschutzbehörde eine systematische Sanierungsplanung nach der Sächsischen Altlastenmethodik begonnen. Diese Maßnahmen umfassen:

  • den vollständigen Rückbau kontaminierter Gebäude
  • die Aushebung belasteter Böden, insbesondere unterhalb früherer Bodenplatten bis in 1,70 m Tiefe
  • eine gezielte mikrobiologische In-situ-Sanierung tiefer liegender LHKW-Fahnen
  • die Grundwassersanierung mittels spezieller Injektionsverfahren
  • die Entsorgung belasteter Materialien gemäß LAGA-Zuordnung (Z1–Z3)

Begleitend dazu wird ein Teil des Areals – gemäß Förderrichtlinie – auf 2.250 m² begrünt, um einen ökologisch wertvollen Ausgleich zu schaffen. Am 30. Juni 2025 gab die Stadt Dresden öffentlich bekannt, dass für die Maßnahmen insgesamt 4,8 Millionen Euro Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Landesmitteln bewilligt wurden. (26)

Für mich sind das wundervolle Nachrichten, die Rosenstraße 77 war einst ein Ort stiller Gefahren und heute wird sie zu einem Symbol dafür, dass toxische Vergangenheit nicht verdrängt, sondern verwandelt werden kann. DANKESCHÖN!

Leider beginnen Altlasten nicht nur mit einer Giftprobe, sondern direkt mit dem Moment des Zutritts.

Lassen Sie mich bitte kurz abschweifen, denn Vielen ist scheinbar auch gar nicht wirklich bewußt welche riesige Mammutaufgabe auch der Freistaat Sachen oder Sachen-Anhalt beim Thema Altlasten hier zu stemmen und zu bewältigen haben. Ich selbst verfolge die Entwicklungen in diesem Bereich sehr aufmerksam und regelmäßig, denn Viele (auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis) sind nach 35 Jahren Deutscher Einheit zur "Tagesordnung" übergangen und niemand denkt mehr darüber nach. 

Aber halt ... wer glaubt denn wirklich, dass sich all diese hochtoxischen Umweltsünden zu DDR-Zeiten und die unzähligen Giftböden einfach so in Wohlgefallen von allein auflösen. 

Der Freistaat Sachen und auch Sachen-Anhalt müssen hier gut geplante, sehr aufwendige und auch Millionen bis Milliardenschwere Projekte für Sanierungsmaßnahmen auf den Weg bringen. 

Ich bin sehr dankbar dafür und sage auf diesem Weg einmal - ganz herzlich Dankeschön!

Ein kurzer Blick auf die Bilanz unserer toxischen Vergangenheit

Die industrielle Vergangenheit der DDR hat in Sachsen teils dramatische ökologische Spuren hinterlassen d. h. marode Anlagen, Teerreste und kommunale Mülldeponien ohne Abdichtung führten zu belasteten Böden und kontaminiertem Grundwasser.

  • Seit 1990 wurden im Freistaat Sachsen ca. 9.000 Hektar Altlastenflächen saniert (42), mit einem Investitionsvolumen von rund 750 Millionen Euro. (41) (Stand 2015) Sachsen hat seit 2015 nicht nur weiter saniert, sondern auch neue Förderstrukturen geschaffen (42), mit gezielten Pilotprojekten, innovativen mikrobiologischen Verfahren und einer klaren Ausrichtung auf Nachnutzung und Umweltentlastung.
  • Ein Beispiel ist auch der Standort Böhlen d. h. Petrochemische Altlast mit Betriebsüberlagerung. Am Standort Böhlen wurden seit den 1920er Jahren Kohleprodukte und Petrochemikalien hergestellt mit der Folge starke Belastung durch Kohlenwasserstoffe, Teer, Prozessschlämme und Flugasche. All das bleibt nicht ohne Herausforderung, denn die Sanierungsmaßnahmen mussten teilweise bei laufendem Betrieb moderner Anlagen erfolgen. Ein hoher achtstelliger Betrag wurde hier bereits investiert – Grundwasser muss weiterhin gepumpt und gereinigt werden. Die Schadstoffe im Boden gelten als dauerhaft präsent und eine vollständige Entfernung sei laut Ministerium weder finanzierbar noch technisch leistbar.
  • Die Collmberghalde in Dresden-Coschütz. In der DIALOG-Ausgabe 122 (April 2024) beschreibt die Wismut GmbH auf Seite 16ff die Sanierung der Collmberghalde in Dresden-Coschütz als ein technisch anspruchsvolles und ökologisch sensibles Projekt. D. h Sanierungsaufgaben laut Wismut GmbH: Umwandlung der Collmberghalde in ein sicheres, öffentlich nutzbares Naherholungsgebiet. Das bedeutet aufwendige Maßnahmen wie die Abtrag und Umlagerung belasteter Materialien (radioaktive Kohlereste, kommunaler Müll, Kraftwerksasche), die Aufbringung einer Radondämmschicht aus Kraftwerksasche (ca. 2,5 m dick), Abflachung und Sicherung der Böschungen, den Einbau von Oberboden, Anlage von Wanderwegen und Begrünung und die Vermeidung von Radonfreisetzung durch Bodenverdichtung. Und das ist alles mit sanierungstechnischen Herausforderungen verbunden wie z. B. einer Materialvielfalt aus Uranerz, Pyritkohle, kommunalem Abfall und Bauschutt, geotechnische Risiken d. h. die Gefahr von Erdrutschen und instabilen Böschungen, natürlich auch dem Faktor Strahlenschutz d. h. wöchentliche Kontrolle durch die Abteilung Umweltmessung und dem Ziel der Einhaltung der Grenzwerte für Radon und Gamma-Ortsdosisleistung. Und denken wir dabei auch an den logistischen Aufwand, denn die Sanierung erfolgt vor Ort (ohne Abtransport) d. h. Walzen, Verdichtungsmaschinen und Drainagesysteme. Wir sollten hier einen Blick auf Kosten und Zeitplan werfen d. h. Gesamtkosten ca. 9 Millionen Euro, Einteilung in verschiedene Bauabschnitte (Nordseite: seit Dezember 2023 in Umsetzung, Südseite: Ausschreibung und Genehmigung abgeschlossen, Umsetzung ab 2026 und Projektlaufzeit bis voraussichtlich 2028). In ihrer Gesamtheit wird die Halde von der Wismut GmbH als letzte bergbaulich bedingte Ablagerungsstätte mit radiologisch relevanten Materialien im Stadtgebiet Dresden eingestuft, sie besteht aus Mischaltablagerung aus Rückständen des Steinkohlen- und Uranerzbergbaues sowie aus Hausmüll und auch aus Braunkohlenkraftwerksaschen mit einer Fläche von ca. 17 ha und umfasst einem Volumen von rund 2,2 Mio. m³. (44) (45)
  • Denken wir auch an Chemnitz-Klaffenbach & Neukirchen d. h. Ölreste und Säureharze. Auf dem Gelände einer Raffinerie in Klaffenbach sowie in den Säureharzteichen in Neukirchen wurden Rückstände aus der Mineralölproduktion der DDR abgelagert d. h. im Klartext es mussten 180.000 Tonnen Säureharz entsorgt werden. Bisherige Sanierungskosten rund 100 Millionen Euro → Noch laufende Maßnahmen: Abtrag und Austausch kontaminierter Erde zur Vermeidung von Überschwemmung durch die Würschnitz (Stand 2015)
  • Denken wir an Sachsen-Anhalt auch dort herrschte eine Sanierungsrealität zwischen Altmark, Buna & Bitterfeld vor. Ein enormer Altlastendruck von noch rund 1.000 toxisch belastete Flächen (Stand 2015) vor allem aus der DDR-Zeit. D. h. belastete Böden durch Erdgasförderung in der Altmark, Pflanzung auf Abraumhalden zur Stabilisierung im Mansfelder Land und ein erforderlicher Investitionsrahmen von rund 100 Mio. Euro. 
  • Und wer es vergessen haben sollte, da gibt es noch die historischen Chemieareale wie Bitterfeld, Buna, Leuna, Zeitz und Magdeburg. Das heißt Extrembelastungen durch Teer, Schwermetalle, organische Schadstoffe wie Chlorverbindungen (Bodenaustausch und Tiefensanierung werden hier notwendig). Die Gesamtkosten lagen hier seit Mitte der 1990er Jahr schon bei ca. 800 Millionen Euro (Stand 2015)
  • Und denken wir auch an das Grundwasser – Das langsamste Medium. Die DDR-Zeit hinterließ auch hier gravierende Schäden am Grundwasser. Eine Sanierung gilt hier als langwierig und aufwendig, in Extremfällen könnten Maßnahmen hier auch Jahrzehnte bis Jahrhunderte dauern. Sachsen-Anhalt hat hier schon insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro (Stand 2015) investiert. Die aktuellsten verfügbaren Zahlen zeigen, dass die Ausgaben für die Altlastensanierung in Sachsen-Anhalt seit 1993 bis Ende 2018 bereits auf rund 1,52 Milliarden Euro angestiegen sind. (39) Zusätzlich wurden ca. 800 Millionen Euro allein für die Sanierung kontaminierter Böden auf Altstandorten aufgewendet (Stand: 2020). 


Was damals vertuscht oder auch ignoriert wurde, wird heute Stück für Stück mit wissenschaftlichem Know-How und viel öffentlichem Einsatz aufgearbeitet. Das sollten wir bitte nicht vergessen. 

Zurück zur Flut 2002 - Was geschah konkret? (Auszüge aus dem Sommer 2002)

  • In Dresden wurden u. a. die Friedrichstadt, der Hauptbahnhof und das Krankenhaus Friedrichstadt überflutet – in allen drei Fällen mit bekannten Altlastenverdachtsflächen. [6] [7]
  • Die kommunale Kläranlage Heidenau wurde durch das Hochwasser lahmgelegt. Es kam zum vollständigen Ausfall d. h. ungeklärte Abwässer flossen direkt in die Elbe. Betroffen war sowohl häusliches als auch industrielles Abwasser.
  • Die (ehemalige) VEB Zellstoff- und Papierfabrik Heidenau war 2002 noch nicht vollständig rückgebaut. Lagerbereiche, alte Absetzbecken und kontaminierte Böden wurden durchfeuchtet – eine potenzielle Freisetzung von AOX, Chlorverbindungen, Ligninsulfonsäuren ist fachlich plausibel.
  • Die (ehemaligen) VEB Chemiewerke Heidenau waren ebenfalls betroffen. Dort wurden einst Farben, Lacke und Lösungsmittel produziert – die Überschwemmung könnte zu einer Remobilisierung von VOC, Schwermetallen und Lösungsmittelresten geführt haben.
  • Auch die Gummiwerke Heidenau lagen im Überflutungsbereich. Die industrielle Vergangenheit mit PAK, Weichmachern und Schwefelverbindungen stellt aus heutiger Sicht ein altlastenrelevantes Risiko dar.
  • Die Kläranlage Pirna fiel durch Überflutung und Stromausfall vollständig aus. Laut offiziellen Angaben gehörte sie zu den 32 sächsischen Kläranlagen, die 2002 außer Betrieb waren – mit der Folge, dass weitere Abwässer unbehandelt in die Elbe gelangten.
  • In der Dresdner Innenstadt wurden zudem mehrere Reinigungsbetriebe überflutet. Damit verbunden ist das Risiko einer Freisetzung von Tetrachlorethen (PER) und Trichlorethen (TRI) – typische Substanzen der chemischen Reinigung, die heute als krebserregend gelten.
  • Im Seidewitz-Tal (Zehistaer Siedlung) trat die Seidewitz massiv über die Ufer. Dabei wurden Wohn- und Gewerbeflächen überflutet. Es kam vermutlich zu Schlammablagerungen mit unbekannter chemischer Fracht, über deren Zusammensetzung bis heute kaum etwas bekannt ist.

Was geschah im Umfeld des Uranbergbaus in Königstein?

  • Seit 1967 wurde im Uranbergwerk Königstein die sogenannte In-situ-Laugung eingesetzt, ein Verfahren, bei dem konzentrierte Schwefelsäure in Sandstein gepresst wird, um Uran zu lösen. Dadurch entstand ein gewaltiges, unterirdisches Säure- und Schadstoffreservoir, das bis heute kontrolliert abgepumpt und gereinigt werden muss. 

Die Grube enthält u. a.:

  • Uranisotope (U-238, U-234)
  • Radium-226
  • Arsen, Eisen, Sulfat, Mangan
  • pH-Werte < 2 in Teilen des Laugenkörpers

Zur Flut 2002 trat die Elbe bei Königstein über die Ufer, die Halden und Schächte der Grube selbst wurden nicht direkt überflutet – doch es bestand reale Sorge, dass:

  • hydraulischer Druck durch den steigenden Grundwasserspiegel, Hangrutschungen oder Drainageströme in Bergzonen, kontaminiertes Grubenwasser aus dem Laugenbereich in Richtung Elbe oder in sekundäre Klüfte gedrückt haben könnten

Die Wismut GmbH bestätigte später, dass keine akuten Austritte registriert wurden, jedoch seien Sicherheitsreserven stark beansprucht worden. Die Reinigungsanlage musste im Hochwasserbetrieb arbeiten, um kontaminiertes Wasser zurückzuhalten.[11] [12] [13]

Ob mich die Aussage „keine akuten Austritte“ wirklich beruhigt? Ich weiß es nicht. Auch wenn Halden nicht überflutet wurden, könnten Hangwasserdruckwellen, Sickerströme und Sedimentverlagerungen in sensiblen Zonen kontaminierte Feinschlämme mobilisiert haben – gerade entlang Haldenböschungen, Drainagepfade oder Bauwerksfugen. Ein „Überlaufen“ wurde nicht beobachtet (okay), aber wer schließt Mikroeinträge über diffuse Wege sicher aus? Es fehlen öffentlich zugängliche Laborwerte für Wasserproben aus dem direkten Umfeld – aus genau jenem Zeitraum, als die Elbe überlief.

Was trug das Hochwasser wirklich mit sich?

Laut der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) wurden an der Messstelle Magdeburg (16.08.2002) folgende Belastungen festgestellt, dass die Schwebstofffracht:

  1. → 10-fach erhöht gegenüber mittleren Durchflüssen, Blei (Pb) → 4-fach höhere Konzentration als bei Normalabflussbedingungen, Arsen (As) → 8-fach erhöht, γ-HCH (Lindan) → 3-fach erhöht war. (14)

Diese Werte beziehen sich auf partikulär gebundene Schadstoffe d. h. sie waren an Schwebstoffe gebunden, die in der Hochwasserwelle mitgeführt wurden. (14) Die höchste Schwebstoffkonzentration trat vor dem Scheitelpunkt der Hochwasserwelle auf – ein typisches Muster bei Flutereignissen. In den Auenbereichen unterhalb Magdeburgs lagerten sich millimeterdicke Sedimente mit diesen Schadstoffen ab d. h. mit möglichen potenziellen Langzeitfolgen für Boden und Grundwasser.

Aber was kann sich hinter diesen abstrakten Schadstoffzahlen verbergen und was könnten mögliche Folgen davon sein? 

  1. Mögliche akute Reaktionen durch den Kontakt mit kontaminiertem Schlamm oder Wasser (z. B. beim Aufräumen nach der Flut) kann zu: Hautreizungen, Atemwegsbeschwerden (v. a. bei VOC oder Lindan), Infektionen durch pathogene Keime im Mischwasser (E. coli, Enterokokken), Aufnahme toxischer Stoffe über Wunden, Schleimhäute, Atmung. 
  2. Mögliche chronische Folgen: Blei & Arsen: Nervenschädigungen, Nierenbelastung, Krebsrisiken / Lindan (γ-HCH): hormonelle Störungen, potenziell krebserregend / PAK & Dioxine (in Sedimenten): mutagen, karzinogen – besonders kritisch bei Aufnahme über Hausstaub oder Lebensmittel aus Auenlagen / Kinder & Schwangere besonders gefährdet durch niedrigere Schwellenwerte
  3. Mögliche Folgen für Tiere (v. a. aquatische Fauna) d. h. z. B. Fischsterben & Reproduktionseinbrüche durch akute Sauerstoffarmut (Folge der organischen Last) oder toxische Effekte von Arsen, Blei, Kupfer (Kiemenschädigung, Nierenschäden) / Bioakkumulation d. h. Schadstoffe lagern sich im Gewebe von Fischen und Muscheln an → gelangen in und über Nahrungsketten (auch zu uns) / Veränderung von Mikroorganismengemeinschaften z. B. Verlust von Kieselalgen, benthischen Kleintieren
  4. Mögliche Folgen für die Umwelt & Ökosysteme d. h. Sedimentverlagerung: toxisch belastete Feinschlämme lagern sich in Auen, Altarme und Überschwemmungsflächen ab – können über Jahre reaktiviert werden / Vergiftung von Bodenlebewesen: Regenwürmer, Insektenlarven etc. reagieren empfindlich auf Schwermetalle → beeinflusst Nahrungsnetze / Langzeitveränderung der Flussdynamik: belastete Sedimente verändern die chemisch-biologische Selbstreinigungskraft der Elbe / Grundwasserrisiken: PAK, LHKW und Schwermetalle können in tiefere Schichten eindringen, vor allem bei ungesicherten Altlastenstandorten


Bereits im Jahr 2003 wurden in Dresden erste raumluftanalytische Untersuchungen durchgeführt, um die Folgen des Hochwassers 2002 auf die Innenraumluftqualität zu bewerten. Dabei wurden in mehreren überfluteten Kellern und Erdgeschossen erhöhte Konzentrationen flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) festgestellt (insbesondere bei schlechter Trocknung und Altlastennähe). Besonders auffällig waren auch halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Tetrachlorethen (PER) und Trichlorethen (TRI) → typisch für frühere chemische Reinigungen oder Altlastenstandorte, Aromatische Kohlenwasserstoffe wie Toluol, Xylol, Benzol → häufig in Farben, Lacken, Ölen verwendet und auch aliphatische Kohlenwasserstoffe/ Kleberabspaltungen kommen z. B. Heizölrückständen vor. In Einzelfällen wurden auch Formaldehyd-Spitzenwerte gemessen, teils durch feuchtebedingten Abbau von Holzwerkstoffen. (15) (16) (17)

Sedimentdynamik bei Extremhochwasser

Beim Elbehochwasser im August 2002 wurden durch massive Überschwemmungen auch große Mengen an Bodenmaterial, Schwebstoffen und Sedimenten mobilisiert. Diese stammten aus: Flussbetten und Uferbereichen, Altlastenstandorten, Industrieflächen, Deponien, Kläranlagen, Chemiebetrieben und Bergbauhalden. 

Die Flutwelle transportierte diese Stoffe über weite Strecken und lagerte sie bevorzugt in strömungsberuhigten Bereichen ab, insbesondere in den Vordeichsflächen (Auen). Laut einer Studie der TU Dresden und des DVGW-Technologiezentrums Wasser (Grunewald et al. 2004) (18) wurden in den Auenbereichen rund um Dresden folgende Schadstoffe in den Flutsedimenten nachgewiesen: 

  1. Schwermetalle: Arsen (As): bis zu 60 mg/kg TS, Blei (Pb): bis zu 300 mg/kg TS, Cadmium (Cd): bis zu 8 mg/kg TS, Zink (Zn), Kupfer (Cu), Nickel (Ni): deutlich über Hintergrundwerten. Diese Metalle stammen u. a. aus Bergbaugebieten (z. B. Erzgebirge, Königstein), metallverarbeitender Industrie und kontaminierten Böden.
  2. Organische Schadstoffe: PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) → z. B. Benzo[a]pyren: bis zu 1.200 µg/kg TS → Herkunft: Verbrennungsrückstände, Teer, Altöl, Bahnbetriebe, PCB (Polychlorierte Biphenyle) → bis zu 500 µg/kg TS → Herkunft: Transformatoren, Lacke, Industrieabfälle, DDT & Metabolite (DDE, DDD) → bis zu 300 µg/kg TS → Herkunft: Altlasten aus Pflanzenschutzmitteln Lindan (γ-HCH) → vereinzelt nachgewiesen, v. a. aus tschechischen Einträgen
  3. Räumliche Verteilung und Hotspots der Ablagerung: Die höchsten Belastungen wurden festgestellt in Deichvorländern zwischen Pirna und Radebeul, Auenflächen bei Heidenau, Laubegast, Übigau, Sedimentationszonen an der Marienbrücke und im Ostragehege, Elbwiesen mit Rückstauzonen (z. B. Kaditz, Zschieren). Dort wurden Sedimentschichten von 2–10 cm Dicke dokumentiert d. h. mit feinkörniger, dunkelgrauer bis schwarzer Konsistenz, oft mit öligen Gerüchen und anthropogenen Einschlüssen (Plastik, Ruß, Glas).
  4. Ökologische und gesundheitliche Relevanz: In vielen Proben wurden die Maßnahmenwerte der Bundes-Bodenschutzverordnung (BBodSchV) überschritten v. a. für Arsen, Blei, Benzo[a]pyren und PCB. Pflanzenverfügbarkeit: Bei niedrigem pH-Wert (< 6) erhöhte Mobilität von Schwermetallen → Risiko für Futterpflanzen, im Bereich Bioverfügbarkeit: PAK und PCB können in Nahrungsketten gelangen (z. B. über Regenwürmer, Kleinsäuger) und Langzeitrisiko: Bei erneuten Hochwässern droht Remobilisierung dieser Sedimente (19) (20)


Aber wie sieht es eigentlich nach solchen Hochwassern mit der Luftbelastung aus? 

Während sich der Fokus häufig oft auf das Wasser und den Boden richtet, bleibt vielleicht die Luftbelastung nicht ausreichend im Blickfeld, denn gerade die Atmosphäre ist ein wichtiger Vektor für Schadstoffe, insbesondere in den Tagen und Wochen nach dem Rückgang des Wassers.. 

Inhalative Exposition bei Hochwasserereignissen

Nach Überflutungen gelangen nicht nur Schlämme, Sedimente und Schadstoffe in Wohnungen und Straßenräume, auch die Luft wird zum Träger toxischer und biologisch aktiver Substanzen. 

Natürlich fragten wir uns auch, was gelangte durch die Flut alles in die Luft?

1. Flüchtige organische Verbindungen (VOC) durch Verdunstung aus durchfeuchteten Böden, Kellern, Möbeln? (Tetrachlorethen (PER), Trichlorethen (TRI), Benzol, Toluol, Xylol, Aliphatische Kohlenwasserstoffe aus Heizöl)? 

2. Sekundäre VOC-Quellen durch chemische Reaktionen d. h. Ozonreaktionen mit VOCs z. B. aus Heizöl, Farben, Klebern - mögliche sekundäre organische Aerosole? Diese sind feinpartikulär, lungengängig und chemisch reaktiver als die Ausgangsstoffe. Diese wäre besonders relevant in warmen Spätsommerphasen nach der Flut

3. Mikrobiologische Aerosole und Endotoxine durch Faulschlämme, Mischwasserüberläufe, überflutete Kläranlagen, Schimmelsporen, kontaminierte Sedimente? Das bedeutet auch mögliche Bakterien wie Escherichia coli, Enterokokken = Durchfall, Infektionen, Sepsis bei vulnerablen Gruppen, Schimmelsporen (Aspergillus spp.) = Allergien, Asthma, invasive Mykosen, Endotoxine (bakterielle Zellwände) = immunmodulatorisch, entzündungsfördernd oder auch Legionellen (in Stagnationszonen). 

4. Faulprozesse in Kellern das bedeutet auch Methan, Ammoniak, H₂S = übelriechend, atemwegstoxisch

5. Elektrobrände, Werkstätten dass bedeutet auch Dioxine und PAK = toxisch, kanzerogen

6. Sanierungsarbeiten das bedeutet auch Formaldehyd und Lösungsmittel = reizend, sensibilisierend

7. Feinstaub mit Schadstofffracht durch die Trocknung von Flutsedimenten? D. h. auch Staubaufwirbelung und hierbei eine mögliche Beladung mit Schwermetalle wie z. B. Blei, Arsen, Cadmium oder PAK, PCB. Lungengängige Partikel mit möglicher toxischer Wirkung, besonders gefährlich für Kinder, Ältere, Helfende und weitere vulnerable Gruppen. 

8. Asbest- und Faserfreisetzung aus beschädigten Altbauten? In überfluteten Gebäuden mit DDR-Baustoffen z. B. Eternitplatten, asbesthaltige Putze, Dichtungen kann es bei Trocknung und Sanierung zu Faserfreisetzung kommen. Meiner Kenntnis nach gab es keine systematische Erfassung die hier nach 2002 dokumentiert wurde, wäre aber ein relevantes Risiko für Helfende und Bewohner:innen.

9. Wie sieht es mit Brandgasen und Pyrolyseprodukten aus? D. h. Kurzschlüsse in Trafostationen, Brände in Kellern oder Werkstätten setzen auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Dioxine und Chlorverbindungen frei. Diese können sich an Feinstaub anlagern oder als gasförmige Toxine in die Raumluft gelangen.

10. Wie sieht es mit Biogene Gasen und Geruchsstoffen aus? Methan, Ammoniak, Schwefelwasserstoff aus Faulprozessen in überfluteten Kellern, Kläranlagen oder Tierhaltungen. Diese Stoffe sind auch neben der Geruchsbelastung auch toxikologisch relevant vor allem bei hoher Konzentration in schlecht belüfteten Räumen.

Nach Flutereignissen braucht es auch einen toxikologischen Luftpfadkatalog d. h. Frühwarnsysteme, Sanierungsleitlinien, Schutzkonzepte für Einsatzkräfte und Langzeitmonitoring. 


Reflection-Room - Was sollten zukünftige Risiko- und Katastrophenschutzpläne bedenken?

„Sollten wir nicht vielleicht …“

  1. …  nach Katastrophenereignissen genauer erfassen, welchen körperlichen, inhalativen und emotionalen Belastungen freiwillige Helfer:innen und Einsatzkräfte ausgesetzt waren z. B. durch Kontakt mit belastetem Schlamm, Mischwasser, Altöl oder industriellen Rückständen?
  2. ... eine dauerhafte, interdisziplinäre, europaweit vernetzte Plattform, die toxische Altlasten, Luftpfade, genetische Verwundbarkeit, psychosoziale Folgen und Langzeitexpositionen gemeinsam denkt, etablieren? 
  3. ... darüber nachdenken, dass Altlastenbewertungen wenn sie bei derzeitigen Modellen auf "Durchschnittsmenschen" basieren und nicht auf vulnerablen Gruppen im Jahr 2025 keineswegs mehr zeitgemäß und ausreichend sind (bei mittlerweile mehr als 400 Millionen Long Covid und ME/CFS Betroffenen, immer schneller ansteigenden Krebsfällen und vielen anderen chronischen Erkrankungen). Bei Long Covid werden bis 2033 mehr als 1 Milliarde Betroffene erwartet. Hier sollte dringend ein Umdenken und Handeln stattfinden. 
  4. ... darüber nachdenken auch Sanierungsziele anzupassen, denn Grenzwerte orientieren sich häufig an „akzeptablen Risiken“ nicht an genetisch empfindlichen Personen (was auch Long Covid und ME/CFS-Betroffene betrifft).
  5.  ... PFAS-Mapping-Projekte als systematisches Forschungsnetzwerk ausbauen (nicht nur punktuelle Erhebungen) oder Projekte wie GLOBALTOX (H2020) auf menschliche Exposition und Luftpfade ausweiten? D. h. Altlasten, Luftbelastung, Sedimente, VOCs, Pestizide, Schwermetalle und Lösungsmittel gemeinsam betrachten, Expositionsbiografien z. B. aus der DDR, aus Industriegebieten, aus Flutregionen) systematisch erfassen ... es gibt zwar schon viele Puzzlestücke, aber kein europäisches Dach, das toxische Vergangenheit, molekulare Gegenwart und gesundheitliche Zukunft gemeinsam erforscht, dokumentiert und politisch wirksam macht.
  6. ... hinterfragen, weshalb bei zivilen Einsätzen oft keine oder nur mangelhafte Schutzkleidung (z. B. Atemschutz, Hautbarrieren, Ganzkörperschutz) zur Verfügung steht – obwohl über Tage Kontakt mit gesundheitsgefährdenden Stoffen besteht?
  7. … systematisch auswerten, welche Arten von Hautreizungen, Atemwegsbeschwerden, allergischen Reaktionen oder Erschöpfungssyndromen bei Helfenden nach extremen Hochwassereinsätzen auftreten?
  8. … frühzeitig potenzielle VOC-Hotspots identifizieren – etwa überflutete Altbauten, Kellerbereiche mit Holzwerkstoffen, Standorte in Altlastennähe oder niedrige Flussanlieger mit geringer Luftzirkulation?
  9. … modrig-chemische Geruchsbelastungen in feuchten Kellern als Warnhinweis auf ausgasende Schadstoffe (z. B. Tetrachlorethen, Heizölreste, VOC-Gemische) erkennen und systematisch dokumentieren?
  10. … bei Hochwasserlagen künftig auch Rückdiffusionen aus dem Grundwasser in Keller- oder Raumluftbereiche toxikologisch bewerten – gerade bei Gebäuden in der Nähe kontaminierter Böden?
  11. … vermehrt aufräumen, entkernen, trocknen und sanieren unter kontrollierten Bedingungen durchführen – mit flankierender Luftanalytik und Feinstaubermittlung bei Sedimentbelastung?
  12. … flächendeckende Feinstaubmessungen etablieren, um die mögliche Schadstofffracht in getrocknetem Schlammstaub (Schwermetalle, PAK, PCB) sichtbar zu machen – vor allem in belasteten Innenräumen?
  13. … die Zuständigkeiten zwischen Umwelt-, Gesundheits- und Katastrophenschutzbehörden klar definieren – um toxikologische Notlagen bei Extremwettereignissen frühzeitig gemeinsam zu bewerten? Wie können wir sicherstellen, dass diese Zusammenarbeit auch wirklich präventiv wirkt und nicht erst nach einer Katastrophe greift?
  14. … toxische Spätfolgen nicht nur als medizinisches Thema sehen, sondern auch als Teil der psychosozialen Begleitung, insbesondere bei Personen mit olfaktorischem Trauma, die noch Jahre später an intensiven Geruchserinnerungen leiden?
  15. … VOC-Erhebungen, Luftqualitätsprotokolle und Sedimentanalysen systematisch in ein öffentlich zugängliches, mit GIS verknüpftes Kataster integrieren?
  16. … explizit toxikologische Luftpfade in jede Hochwasservorsorge mit aufnehmen – so selbstverständlich wie Pegelmodelle und Evakuierungspläne?
  17. … die Bevölkerung transparent über die Ergebnisse von Luft- und Schadstoffmessungen aufklären – verständlich, präventiv und mit Handlungsempfehlungen für belastete Haushalte?
  18. … epidemiologische Nachverfolgungsstudien aufsetzen – um aus symptomatischen Rückmeldungen systematische Gesundheitsdaten zu gewinnen, z. B. zu Atemwegsinfekten, neurologischen Beschwerden oder MCS-Symptomatik nach Fluten?
  19. … endlich anerkennen, dass nach dem Wasser die Luft kommt und mit ihr viele unsichtbare Stoffe, die tief in Körper, Räume und Erinnerungen eindringen?
  20. … systematisch VOC-Hotspots nach Fluten erfassen – etwa in durchfeuchteten Kellern, Altbauten oder Anrainerquartieren von Altlastenflächen? Wie können wir sicherstellen, dass durchfeuchtete Keller, Altbauten mit Holzwerkstoffen und Standorte in Altlastennähe toxikologisch überwacht werden, bevor sie wieder bewohnt oder genutzt werden? Welche Technologien und Messmethoden könnten helfen, VOC-Belastungen schnell und präzise zu erfassen, um betroffene Haushalte zu schützen?
  21. … stärker erfassen, wie viele dieser Belastungen psychisch nachwirken – über den Geruch, das Trauma, das „Nicht-mehr-atmen-Können“? Sollten wir nicht die psychischen Folgen von toxischen Belastungen stärker erforschen, insbesondere die olfaktorischen Traumata, die durch Gerüche wie Öl, Chemikalien oder Fäulnis ausgelöst werden? Wie können wir Betroffenen helfen, die durch diese Gerüche an die Katastrophe erinnert werden und dadurch langfristig psychisch belastet sind? 
  22. … toxikologische Gesamtbewertungen nicht nur punktuell beauftragen, sondern als Pflicht in die Nachsorge jeder Katastrophe aufnehmen? Sollten wir nicht toxikologische Gesamtbewertungen als festen Bestandteil jeder Katastrophennachsorge etablieren, um alle relevanten Schadstoffpfade zu erfassen? Wie können wir sicherstellen, dass diese Bewertungen nicht nur punktuell, sondern flächendeckend und langfristig durchgeführt werden? Welche institutionellen Strukturen und Fördermittel wären notwendig, um toxikologische Nachsorge als Standard zu verankern?
  23. … anerkennen, dass wir in Zukunft nicht nur Sandsäcke brauchen – sondern Frühwarnsysteme für Luftbelastung, Sedimentverfrachtung und molekulare Restwirkung? Sollten wir nicht Frühwarnsysteme entwickeln, die nicht nur hydrologische Risiken, sondern auch toxikologische Luft- und Sedimentbelastungen erfassen? Wie können wir sicherstellen, dass diese Systeme auch molekulare Restwirkungen wie VOC-Ausgasungen oder Schwermetallverlagerungen berücksichtigen? 
  24. … Formate schaffen – Gedenktafeln, Archive, Karten – mit denen belastete Orte global dokumentiert und öffentlich zugänglich werden?
  25. … darüber nachdenken, wie toxisches Wissen aus der Vergangenheit in unsere heutigen Strategien für Klimafolgenresilienz einfließen kann?
  26. ... darüber nachdenken, dass Altlastenbewertungen wenn sie bei derzeitigen Modelle auf "Durchschnittsmenschen" basieren und nicht auf vulnerablen Gruppen im Jahr 2025 keineswegs mehr zeitgemäß und ausreichend sind (bei mittlerweile mehr als 400 Millionen Long Covid und ME/CFS Betroffenen, immer schneller ansteigenden Krebsfällen und vielen anderen chronischen Erkrankungen). Bei Long Covid werden bis 2033 mehr als 1 Milliarde Betroffene erwartet. Hier sollte dringend ein Umdenken und Handeln stattfinden. 
  27. … aus der Erkenntnis schöpfen, dass toxisches Wissen nicht im Archiv bleiben darf, sondern unser Handeln heute wirklich verändern muss?
  28. … genauer hinsehen, wie viele DDR-Pestizidaltstandorte bis heute unentdeckt oder unsaniert geblieben sind – in Scheunen, Depots, Spritzlagern?
  29. … fragen, warum Pestizid-Einträge über Flüsse, Grundwasser und Staubtransport bislang kaum mit Altlastenforschung verknüpft wurden?
  30. … umfangreich prüfen, ob bei Hochwasser nicht auch abgelagerte Pestizidrückstände reaktiviert und in bewohnte Zonen eingeschwemmt wurden?
  31. … erfassen, wie viele Menschen über Jahrzehnte hinweg unbemerkt Sprühnebel, Abdrift und VOCs aus Pflanzenschutzmitteln eingeatmet haben – gerade in Siedlungsnähe?
  32. … darüber sprechen, was es für unseren Körper bedeutet, wenn Pestizide mit Lösungsmitteln kombiniert wurden z. B. in Trägermitteln, Klebern oder als VOC-Gemische?
  33. … das „unsichtbare Pestizidwissen“ der Bevölkerung stärker einbinden d. h. die Erinnerungen an die Flugzeuge (die durchaus auch einmal ihre Fracht ohne Rücksicht auf Spaziergänger/Wanderer abwarfen), Hubschrauber, ölige Gerüche auf Feldern, tränende Augen bei Spaziergängen - um manchen unentdeckten Standort noch schneller ausfindig zu machen?
  34. … gemeinsam darüber nachdenken, wie das Wissen um Pestizid-Folgen einfühlsam, aber klar kommuniziert werden kann – besonders in der Landwirtschaft selbst?
  35. … Rückstände historischer Pflanzenschutzmittel als möglichen Faktor in autoimmunen, neurologischen oder hormonell getriggerten Erkrankungen stärker diskutieren?
  36. … Trockenwetterphasen als potenziellen Verstärker von Schadstoffkonzentrationen im Boden und Grundwasser verstehen und systematisch erfassen?
  37. … fragen, ob die zunehmende VOC-Ausgasung bei Hitze ausreichend in Luftgütemodellen und Sanierungskonzepten berücksichtigt wird?
  38. … untersuchen, wie getrocknete Altlastenböden und Flutsedimente bei Wind zu Feinstaubquellen werden, die toxisch wirksame Partikel transportieren?
  39. … prüfen, ob Trockenperioden zu einem Wiederaufstieg von Schadstoffen durch kapillaren Transport führen können z. B. bei leichtflüchtigen Stoffen?
  40. … bedenken, dass ausgetrocknete Keller und Bodenplatten zur Eintrittspforte für VOCs werden, wenn die Rückdiffusion aus belastetem Untergrund steigt?
  41. … das Langzeitrisiko betrachten, das entsteht, wenn sinkende Grundwasserstände Schadstoffe nicht mehr zurückhalten, sondern mobilisieren?
  42. … verstehen, dass die Kombination aus Altlasten, städtischer Versiegelung und Trockenperioden neue Formen der urbanen Schadstoffzirkulation erzeugt?
  43. … verstärkt aufzeichnen, in welchen Wochen VOC-belastete Luftproben – etwa in Altbauräumen – mit Hitze korrelieren?
  44. … einführen, dass jede Stadt mit Altlastenschwerpunkten auch ein „trockenwetter-sensitives Umweltmonitoring“ erhält – vorausschauend und schützend?



Wie sah die Wettersituation damals in Dresden konkret aus?

Das Hochwasser wurde ausgelöst durch ein sogenanntes Vb-Tiefdrucksystem, das vom Mittelmeer über Ungarn nach Polen zog.
An seiner Westflanke stauten sich feuchte Luftmassen am Erzgebirge d. h. mit extremen Niederschlägen in Ostsachsen. Besonders betroffen war das Quellgebiet der Weißeritz (Zinnwald-Georgenfeld), wo am 12. August 2002 innerhalb von nur 24 Stunden 312 mm Regen fielen, ein deutscher Rekordwert. (24) Auch am 11. und 13. August regnete es weiter – insgesamt fielen in Zinnwald über 400 mm in drei Tagen. 

  • Luftfeuchtigkeit: durchgehend sehr hoch (80–90 %), was die körperliche Belastung (vor allem auch bei Hilfsaktionen) massiv erhöhte.
  • Wind: meist schwach bis mäßig, aber durch die hohe Feuchte fühlte sich die Luft „stickig“ an.
  • intensiver Geruch nach Öl, Fäulnis und Chemikalien, besonders nach dem Rückgang des Wassers.

Nach dem Rückgang der Flut ab dem 18. August 2002 setzte eine Phase ein, die meteorologisch vielleicht unspektakulär war, aber toxikologisch sicherlich hochrelevant, denn das Wetter begünstigte die Verdunstung, Austrocknung und Aufwirbelung von Schadstoffen aus Sedimenten, Böden und Gebäuden.

18.–31. August 2002: Tageshöchstwerte meist zwischen 22 °C und 26 °C, Niederschlag: kaum vorhanden d. h. viele Tage trocken und sonnig, die Luftfeuchtigkeit weiterhin hoch (70–85 %), aber abnehmend, der Wind schwach bis mäßig d. h. kaum Durchlüftung in engen Stadtbereichen

1.–15. September 2002: Fortsetzung des Spätsommerwetters, Trockene, warme Tage mit viel Sonne, kaum Regen, was die Trocknung von Flutsedimenten beschleunigte

Mögliche Folgen für Luftqualität & Schadstoffverhalten

1. Verdunstung flüchtiger Stoffe (VOC) z. B. Heizölreste, Lösungsmittel, Reinigungsmittel aus überfluteten Kellern verdampften bei Wärme → erhöhte VOC-Konzentrationen in der Raumluft

2. Sekundäre VOC-Quellen durch chemische Reaktionen durch Ozonreaktionen mit VOCs z. B. aus Heizöl, Farben, Klebern - sekundäre organische Aerosole (SOA)?

  • Diese sind feinpartikulär, lungengängig und chemisch reaktiver als die Ausgangsstoffe.
  • Besonders relevant in warmen Spätsommerphasen nach der Flut z. B. September 2002.

2. Aufwirbelung von Feinstaub & Sedimenten z. B. durch trockene Flutsedimente in Höfen, Straßen und Auen wurden nicht überall entfernt. Bei Wind oder durch Bewegungen z. B. Aufräumarbeiten kam es zur Aufwirbelung von Staub, beladen vermutlich mit z. B. PAK, PCB, Schwermetallen (Blei, Arsen, Cadmium), Mikrobiellen Reststoffen aus Fäkalien und Mischwasser

3. Geruchsbelastung & psychische Wirkung d. h. auch stechender, öliger und fauliger Geruch, der wochenlang noch in der Luft lag. 

Chronik der toxikologischen Nachsorge 2002–2022

2002–2003: Akutphase & erste Messungen  

  • Ad-hoc-Probenahmen durch TU Dresden, BfG, UFZ Leipzig, DVGW-TZW Karlsruhe (31)
  • Nachgewiesene Stoffe: PCB, PAK, DDT, Schwermetalle (As, Pb, Cd, Hg), Mineralöle, MTBE, VOC (z. B. Tetrachlorethen, Benzol)
  • Innenraumluftmessungen: VOC-Belastung in überfluteten Kellern (v. a. Dresden, Bitterfeld, Coswig)
  • Erfolgte hier damals eine systematische Erfassung und flächendeckende toxikologische Bewertung?

2004–2006: Forschungsprojekte & erste Fachpublikationen

BMBF-Förderlinie „Nachhaltiges Hochwassermanagement“ (30)

  • BMBF-Förderlinie „Nachhaltiges Hochwassermanagement“ → Projekte: RiskMap, Elbe2002, SedNet → Fokus: Sedimentmobilisierung, Schadstoffverlagerung, Risikokommunikation
  • VOC-Studien: TU Dresden & TZW Karlsruhe belegen erhöhte Innenraumbelastung in Altbauten

2007–2012: Übergang zur Risikoperspektive

Einführung der EU-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL) → Fokus auf Gefahrenkarten, aber ohne toxikologische Dimension. Die EU-Richtlinie trat 2007 in Kraft. Altlasten wurden nicht systematisch in Gefahrenkarten integriert. Studien von GKSS und BfG belegen persistente Sedimentbelastung. (28) (29)

  • Altlastenkataster & GIS: Keine Integration in Hochwasserrisikoplanung
  • Sedimentstudien: GKSS & BfG zeigen persistente Belastung in Auen (z. B. Wittenberge, Friedrichstadt)
  • Kommunikation: Ergebnisse bleiben weitgehend in Fachkreisen

2013: Elbehochwasser & Wiederholung der Muster

  • Erneute Mobilisierung belasteter Sedimente (z. B. Coswig, Bitterfeld, Dresden). Es kam erneut zu Sedimentmobilisierung. VOC-Erhebungen wurden nicht systematisch durchgeführt. Die Kritik an fehlender toxikologischer Vorsorge ist in Fachkreisen dokumentiert. (21)
  • Wurde hier eine systematische VOC-Erhebung durchgeführt bei bereits bekannten Risiken?
  • toxikologische Frühwarnsysteme? Integration von Altlasten in Gefahrenkarten? Gesundheitliche Nachsorge für Helfer:innen und Einsatzkräfte?

2014–2020: punktuelle Fortschritte und offene Punkte

  • Einzelstudien (z. B. UFZ, BfG) existieren, aber keine flächendeckende Bewertung. Keine epidemiologische Nachsorge ist dokumentiert. GIS-Kartierung toxischer Pfade fehlt.
  • epidemiologischen Nachverfolgungen? z. B. Asthma, Hauterkrankungen, VOC-Exposition
  • Digitale Hochwasseratlanten entstehen – aber ohne chemische Stoffpfade
  • Altlasten bleiben z. T. immer noch „blinde Flecken“ in der Hochwasservorsorge

2022–2025: Es gibt keine öffentlich dokumentierte toxikologische GIS-Kartierung oder Frühwarnsysteme für VOC/Feinstaub. Die Forderungen der Fachliteratur sind belegt. (21) (22) (23)

  • GIS-gestützte Altlastenkarte mit chemischer und toxikologischer Klassifikation? D. h. ein interdisziplinäres, toxikologisch und erweitertes GIS-System, das hydrologische, chemische und atmosphärische Daten integriert. Warum ist das wichtig? Um zu zeigen, was bei Flut alles mobilisiert werden kann. Und auch eine historische Altlastenkarte bringt den Mehrwert, dass verborgenes Wissen wieder sichtbar zurück in den Diskurs rückt. 
  • Hydrochemisches Modell für Stoffverlagerung? Wohin wandern die Schadstoffe bei Pegel xyz d. h. Simulation der Stoffverlagerung durch Wasserpfade? 
  • systematische Erfassung von Feinstaubbelastung durch Flutsedimente?
  • flächendeckende VOC-Messungen in Innenräumen?
  • Frühwarnsysteme/Luftausbreitungsmodelle für VOC & Feinstaub für VOC, Schwermetalle, Feinstaub? Wer sollte bei Verdunstung oder Staubaufwirbelung frühzeitig gewarnt werden und wer ist betroffen? Wohin verdunsten Schadstoffe bei Hitze/Wind?
  • Interdisziplinäre Frühwarnsysteme: Echtzeit-Verknüpfung mit Wetterdaten (Wind, Temperatur)? Erlaubt toxikologische Frühwarnung!
  • systematische Helfer- und Einsatzkräftenachsorge?
  • Integration von Altlasten in HWRM-Pläne?
  • Luft- und Sedimentmodelle für chemische Pfade?
  • Schutzkonzepte für Helfende und Einsatzkräfte mit Blick auf inhalative Exposition?
  • toxikologische Bewertungen von Sanierungsarbeiten z. B. Asbest, PCB-haltige Farben
  • Bürgernahe Visualisierung und Overlay z. B. für Schulen, Universitäten, Pflegeheime, Long Covid, MCS und ME/CFS Netzwerke, Krebspatienten, sonstige chronische Erkrankungen? Warum wertvoll: Macht die abstrakte Gefahr konkret und auch handlungsleiten. Wer ist wo und wie gefährdet und bitte nicht abstrakt, sondern lebensnah. 


All diese Punkte sehe ich als notwendige Erweiterung des Bevölkerungsschutzes. 

Das Hochwasser 2002 war nicht nur ein hydrologisches, sondern auch ein toxikologisches Großereignis. Viele Altlastenflächen entlang der Elbe wurden überflutet, ohne dass sie zuvor vollständig saniert oder gesichert waren. Die stoffliche Belastung der Flutwelle war messbar, aber viele Langzeitfolgen blieben unklar. 

Ganz aktuell arbeite ich gerade zu diesen Themen an meinem Buch "Ahrtal Relearn
Ein 360-Grad Lern- und Reflexionsraum für eine gesamtgesellschaftliche Resilienz, Verantwortung und kollektives Lernen" Wie wir aus der Ahrtal-Katastrophe 2021 ein notwendiges weltweit lernendes Öko-System für Alle gestalten können
.
Es ist geplant, dass Dieses noch im Sommer 2025 (Deutsch) erscheinen soll (In Englisch bereits geplant). 


Was würde für mich ein zukünftiger weiterer Hochwasser-Einsatz bedeuten?

  1. Ich habe bereits eine sehr hohe Anfälligkeit für Umwelttoxine: GST-Deletion (Glutathion-S-Transferasen): → Bedeutet, dass mein Körper bestimmte toxische Metabolite z. B. Benzol, Formaldehyd, Pestizidreste, nicht mehr ausreichend entgiften kann.
  2. NAT2 Ultra Slow (N-Acetyltransferase Typ II): → Verstärkte Akkumulation toxischer Zwischenprodukte, insbesondere bei Kontakt mit aromatischen Aminen, Dieselabgasen, Pyrolyseprodukten. 
  3. Multiple Enzymdysregulation (Phase I–III) und eine toxikogenetische Mehrfachvulnerabilität (auch in Bezug auf Medikationen mit zum Teil lebensbedrohlichen Folgen d. h. Rettungsdienst / ITS / Notfall)
  4. Jede Exposition, sei es durch VOC, Feinstaub, Schimmel oder ölhaltige Substanzen, kann bei mir nicht nur Reizsymptome, sondern nachhaltige systemische Reaktionen auslösen.
  5. Mittlerweile reagiere ich heute schon auf niedrigste Konzentrationen von Schadstoffe mit Atemnot, kardiovaskulären Reaktionen und extrem eingeschränkter Erholungsfähigkeit - MCS – Multiple Chemical Sensitivity ist leider keine Bagatelle, sondern ein chronisches toxisches Syndrom, das sich bei jeder weiteren Exposition potenzieren kann. Ein erneuter Einsatz könnte bei mir zu irreversiblen Langzeitschäden führen ggf. mit lebensbedrohlichem Verlauf enden. 



6. Es entstehen für mich zusätzliche Gefahr durch Helferbedingungen wenn keine umfangreichen VOC-Messungen durchgeführt werden, die Schutzausrüstung unzureichend ist und Schadstoffnester wie Heizöle, chlororganische Lösungsmittel, Schimmeltoxinbelastung, asbesthaltige Baustoffe und vieles mehr vorhanden sind. 


Und genau diesen Punkt möchte ich gern als einen der (eigentlich) Drängendsten, aber leider am wenigsten beachteten Fragen im Bevölkerungsschutz hier ansprechen. 

Was bedeutet Long Covid, ME/CFS und MCS für die Einsatzfähigkeit von Millionen Menschen, insbesondere auch für Einsatzkräfte, Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr, Notfallmanagement und Katastrophenschutz - obwohl sie jahrzehntelang tragende Rollen in Einsatzorganisationen gespielt haben? 

Was passiert, wenn Viele auch in der Zivilbevölkerung mit Long Covid, ME/CFS, MCS, immer schneller ansteigenden Krebs-, Diabetes 2, Orthostatischer Hypotonie, Herz-Kreislauferkrankungen oder Myopie nicht mehr einsatzfähig sind?

Einsatzfähigkeit im 21. Jahrhundert – neu gedacht

Die Faktenlage ist eindeutig

  • Laut einer aktuellen Modellierung leben allein in Deutschland über 1,5 Millionen Menschen mit Long Covid oder ME/CFS (32)
  • Die gesellschaftlichen Folgekosten dieser Erkrankungen belaufen sich auf über 250 Milliarden Euro (2020–2024) – das entspricht rund 1,5 % des BIP (32)
  • Studien der Charité und des Max-Delbrück-Centrums zeigen: ME/CFS nach Long Covid kann über 20 Monate persistieren, mit massiven Einschränkungen der körperlichen Belastbarkeit (33)
  • Die Erkrankungen gehen mit Belastungsintoleranz, kognitiven Einschränkungen, Medikamentenunverträglichkeiten und multisystemischen Störungen einher (34) (35) 
  • Long COVID zählt inzwischen zu den häufigsten Erkrankungen weltweit. Bereits 400 Millionen Menschen sind betroffen und die wirtschaftlichen Belastungen belaufen sich jetzt schon jährlich auf etwa 1 Billion US-Dollar (36) (37). Prognosen zufolge könnte die Zahl der Erkrankten bis 2033 auf mehr eine Milliarde ansteigen, wobei der Großteil der Betroffenen aus ökonomisch aktiven Altersgruppen stammt. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind enorm und stellen eine schwerwiegende gesellschaftliche Herausforderung dar (38).
  • Und einer der wichtigsten Punkte wird derzeit nicht oder unzureichend betrachtet: der Verlust des Geruchssinns durch COVID, Long COVID oder Medikamente ist nicht nur eine persönliche Einschränkung, sondern kann in Katastrophensituationen sehr lebensgefährlich werden. Gerade bei Fluten, Bränden oder Schadstofffreisetzungen ist der Geruchssinn oft das erste Warnsystem, das auf Gefahr hinweist. Besonders kritisch vor allem auch für Einsatzkräfte, Pflegepersonal oder freiwillige Helfer:innen. Was bedeutet das vor allem auch für Altlastenwahrnehmung? Viele Altlastenstoffe wie Benzol, Toluol, Chlor, Schwefelwasserstoff, Teer, Öl, Schimmel sind olfaktorisch wahrnehmbar. Der Geruchssinn war bisher ein niedrigschwelliges Warninstrument – besonders für Laien und Bürger:innen. Bei verlorenem Geruchssinn fehlt diese Schutzfunktion – toxische Orte werden nicht mehr erkannt, obwohl sie gefährlich sind d. h. späte oder keine Reaktion auf toxische Stoffe. Nach Fluten entstehen mikrobiologische Prozesse, z. B. Fäulnis, Schimmel, Gärung – oft riechbar. Brände auf Altlastenflächen setzen toxische Gase frei, die durch Geruch identifizierbar wären. Wer nichts riecht, erkennt keine Gefahr durch Rauch, Dämpfe oder kontaminierte Sedimente. Hierfür habe ich eine eigene Rubrik eingerichtet. 
  • Wir müssen in diesem Bereich besonders aus dem letztgenannten Grund auf flächendeckende sensorbasierte Warnsysteme für VOCs, CO, Radon, Schimmelsporen, Wearables für geruchsunfähige Personen mit Vibrations- oder Lichtalarm, praktikable und gut kommunizierte Checklisten für visuelle & körperliche Warnzeichen z. B. Kopfschmerz, Schleimhautreizungen, Bodenverfärbungen setzen und Geruchsunfähigkeit als Risikofaktor in Sanierungsplanung und Bürgerbeteiligung mit on Top platzieren. Es gibt so viele Möglichkeiten hier anzusetzen wir müssen es einfach nur tun z. B. Erzählwerkstatt für Betroffene: Wie lebt man in toxischer Umgebung ohne Warnsinn? Derzeit arbeite ich gerade auch an einem Konzept zur Integration sensorischer Einschränkungen in das Katastrophen- und Notfallmanagement, Elite-Spezialeinheiten und militärische Einsatzstrategien als strategischer Faktor und taktile Variable – Weiterentwicklung von Kampfbereitschaftsstrategien / Modell zur Bewertung der Auswirkungen von Bereitschaftsentscheidungen – Anpassung an den Ansatz „lokal zuerst, föderal zuletzt“ – Bewertung sozialer Strukturen als Resilienzfaktor / Neue Mechanismen für das IPDS-Modell


Die Antwort ist leider ernüchternd, denn bislang wird das kaum systematisch eingeplant. Und genau aus diesem Grund habe ich innovative 360-Grad-Ansätze entwickelt und Diese dann im Mai 2025 auf dem Homeland Security und Notfallmanagement Summit 2025 (ERAU, Embry-Riddle Aeronautical University) vorgestellt. 

Und was würde das für mich selbst bedeuten? 

Ein Hochwassereinsatz wäre für mich selbst nicht mehr verantwortbar. Nicht aus Angst, sondern aus rein rationaler medizinischer Abwägung. Es geht hier leider nicht mehr nur um „Empfindlichkeiten", sondern um echte dokumentierte Metabolisierungsschwächen, massive Unverträglichkeiten bei Medikationen mit z. T. lebensbedrohlichen DDIs (Nebenwirkungen) und eine bereits stark manifeste chronisch-multisystemische Erkrankung. 

Was bedeutet das für Einsatzkräfte?

  • Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr, THW, Rettungsdienste, Katastrophenschutz – sie alle sind auf Personen angewiesen, die körperlich belastbar, medikamentös behandelbar und stressresistent sind.
  • Doch was, wenn genau diese Fähigkeiten durch postinfektiöse Multisystemerkrankungen eingeschränkt sind?
  • Was, wenn toxische Expositionen, Impfreaktionen oder Medikamenteninteraktionen bei Betroffenen zu Rückfällen und schweren Nebenwirkungen führen?
  • Und was, wenn Pacing, Reizabschirmung und Expositionsvermeidung plötzlich Teil der Einsatzplanung werden müssten?



Einsatzfähigkeit ist mehr als körperliche Präsenz – sie ist auch strategisches Denken, Systemanalyse und Zukunftsarchitektur.

Was ich Ihnen stattdessen anbieten kann

  • Einen klaren, gut sortierten und ruhigen Kopf – gepaart mit strategischem Denken im 360°-Ansatz und einem ausgeprägten Blick für interdisziplinäre Zusammenhänge

Qualifikation und Spezialisierung:

  • Graduate Disaster-Managerin (WAW) (Final Grade: Sehr gut)
  • Zertifizierte Krisenkommunikatorin (350 Stunden) (Final Grade: Sehr gut)
  • Zertifizierte Risiko- und Krisenmanagerin (350 Stunden) (Final Grade: Sehr gut)
  • Zertifizierte Marketing-Managerin (DAM) (Final Grade: Exzellent)
  • Zertifizierte Social-Media-PR-Managerin (Final Grade: Sehr gut)
  • Aktives Mitglied in der pharmakokinetischen Community von Prof. Eric Chan (NUS Singapore) - meinen eigenen Fall stelle ich mit Analysen, der Entwicklung von relevanten Ökosystemen und analytischen Beiträgen der Wissenschaftlichen Gemeinschaft dort zur Verfügung. 
  • ERAU (Embry-Riddle Aeronautical University, Worldwide College of Arts & Sciences) "Combatting Human Trafficking" Badge (Verified: 11.02.2025)
  • Trainingsprogramm of the Insitute for Social Capital "Disaster & Emergency Management and Social Capital"
  • Seit 2025 bin ich zudem aktives Mitglied der IEEE Geoscience and Remote Sensing Society (GRSS) – einer internationalen Fachgesellschaft innerhalb des IEEE, die sich der Erdbeobachtung, Fernerkundung und geowissenschaftlichen Datenanalyse widmet. Die Verbindung von Remote Sensing, Umweltanalytik und Gesundheitsvorsorge ist für mich kein Zukunftsthema – sondern ein notwendiger Schritt für einen modernen Bevölkerungsschutz.
  • Zertifizierte Ernährungsberaterin
  • Membership: International Social Capital Association Incorporated
  • 26 Jahre Berufserfahrung u. a. auch als strategische Beraterin und Coach mit einem Fokus auf Marketing- und Krisenstrategie, Gesundheitskommunikation und Prävention (Inhaberin "MehrLot Digital" (2016 - 2022) Entwicklung, Planung und Umsetzung von Strategien und Konzeptionen für eine nachhaltige Positionierung, Kommunikation und Sichtbarkeit im Netz - Strategische Beratung und Coaching - fachspezifische Recherchen und Analysen, Datenschutz und Bearbeitung von Wirtschaftsschutz relevanten Themen - Entwicklung Agendasetting-Strategien, Entwicklung und Umsetzung von neuen kommunikativen Strategien im Veränderungsprozess (Akzeptanzkommunikation), Unterstützung und Mitarbeit bei der Durchführung eines Social Engineering Projektes)

Aufbau und Betreuung einer umfangreichen Webseite "University of Hope" www.präventionsschütztleben.de mit praxisorientierten Präventionsstrategien und zukunftsweisenden Themen wie:

  • Immersive AR-Trainings für Einsatzkräfte
  • Präventivmedizinische Strategien auf Basis von Pharmakokinetik/Genetik (PGx)
  • Ganzheitliche Ansätze zum Umgang mit Long Covid, ME/CFS und toxischen Expositionen


Am 8. Mai 2025 hatte ich die Ehre als Referentin auf dem Pracademic Emergency Management and Homeland Security Summit 2025 (Embry-Riddle Aeronautical University Embry-Riddle Worldwide College of Arts & Sciences | Department of Emergency, Disaster and Global Security Studies) einen Vortrag zum Thema „When your life is on the line, optimized and comprehensive training, as well as the development of holistic 360-degree approaches, is everything.“ Well-Prepared for Emergencies – A balance between high-tech innovation and human care, halten zu können. Ich erhielt die Möglichkeit dort meine neuen und innovativen Präventionsstrategien für Einsatzkräfte zu präsentieren. 350 Teilnehmer aus 27 Staaten nahmen an diesem weltweiten akademischen Gipfel teil. Dieser zweitägige globale Gipfel brachte eine inspirierende Gemeinschaft von Wissenschaftlern, Pädagogen, Fachleuten aus den Bereichen Notfallmanagement und innere Sicherheit sowie politische Entscheidungsträger aus 27 Ländern zusammen. Es war eine wunderbare Mischung aus Fachleuten und Experten, die alle dasselbe positive Ziel verband und zwar unsere gemeinsame Welt zu einem besseren und sichereren Ort zu machen und gleichzeitig kooperative Lösungen zu fördern. Ein großes Dankeschön geht nicht nur an das akademische Gremium der Embry-Riddle / Embry-Riddle Worldwide College of Arts & Sciences, sondern auch an alle Co-Referenten aus aller Welt und natürlich an die Teilnehmer des Gipfels für den inspirierenden Gedankenaustausch, der einen echten Mehrwert gebracht hat. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit all diesen wunderbaren Ideen und Ansätzen gemeinsam eine widerstandsfähigere Zukunft gestalten können – weltweit.

Sicherheit ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Jeder Schritt, jede Idee und jede Zusammenarbeit prägt unsere Zukunft.



Und keine Sorge – mir wird ganz sicher nicht langweilig

Denn es gibt noch viel zu tun. Für uns alle.

Was wir jetzt gemeinsam anpacken sollten:

  • Entwicklung hybrider Trainingsmodelle & simulationsgestützter Wargaming-Ansätze für komplexe Einsatzlagen
  • Aufbau resilienter Social Capital-Strukturen & kommunaler Netzwerke
  • Gestaltung angepasster Tabletop-Übungen & EOC-gestützter Planspiele
  • Weiterentwicklung vertrauenswürdiger Warn-Apps & nachhaltiger Krisenkommunikation
  • Integration von PGx, genetischer Risikoforschung & Expositionsmonitoring
  • Anpassung des IPDS-Modells an neue Anforderungen an Einsatzfähigkeit
  • Aufbau eines erweiterten GIS für Umweltanalytik & Echtzeit-Risikokartierung



Literatur- und Quellenverzeichnis (Abruf am 1. Juli 2025)

(1) TAG24. (2021, 9. Dezember). Tschüss Uran-Abbau: Die letzte strahlende Fuhre geht in die USA. https://www.tag24.de/sachsen/tschuess-uran-abbau-die-letzte-strahlende-fuhre-geht-in-die-usa-1986245

(2) Wismut GmbH. (2017). Sanierung des Uranbergbaus in Sachsen – Stand und Perspektiven. Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, 162(11), 478–483. https://doi.org/10.1007/s00501-017-0643-2.

(3) Bing. (2025). Zellstoffwerke DDR Firmen Elbe Schadstoffe. https://www.bing.com/search?q=Zellstoffwerke+DDR+Firmen+Elbe+Schadstoffe&toWww=1&redig=D6F5FA20E440452292FBA764990D743E

(4) FS-Journal. (o. J.). Schadstoffe in der Elbe – Messprogramm von der Quelle bis zur Mündung. https://fs-journal.de/forschung-und-entwicklung/schadstoffe-in-der-elbe-messprogramm-von-der-quelle-bis-zur-muendung/ 

(5) Umweltbundesamt. (2024). Schadstoffbericht 2024 – Textteil und Steckbriefe 2024_Schadstoffbericht_Textteil_und_Steckbriefe.pdf

(6) Landeshauptstadt Dresden. (2003). Elbehochwasser 2002 – Dokumentation, Elbehochwasser2002.pdf

(7) Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG). (2002). Das Sommerhochwasser 2002 im Elbegebiet – Stoffliche Belastung. https://undine.bafg.de/elbe/extremereignisse/elbe_hw2002.html

(8) Hübler, M. (2014). Altlasten und Hochwasser – ein unterschätztes Risiko? In M. Hübler (Hrsg.), Altlasten – Risiken erkennen und bewältigen (S. 123–140). Springer. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-06173-9_6.

(9) Verband Wohneigentum Sachsen e. V. (o. J.). Rückblick Hochwasser Pirna 2002. https://www.verband-wohneigentum.de/sv-pirna1/on57393.

(10) Wikipedia. (2025). Hochwasser in Mitteleuropa 2002.  https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_in_Mitteleuropa_2002.

(11) Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE). (2003). Dokumentation des Hochwassers vom August 2002 im Elbegebiet [Printausgabe].

(12) Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG). (2003). Stoffliche Belastung der Elbe durch das Hochwasser 2002 [Printausgabe].

(13) Wismut GmbH. (2005). Sanierungsbericht Königstein 2002–2005 [nicht online verfügbar, in Fachbibliotheken einsehbar].

(14) Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG). (2002). Das Sommerhochwasser 2002 im Elbegebiet – Stoffliche Belastung. https://undine.bafg.de/elbe/extremereignisse/elbe_hw2002.html.

(15) AGÖF. (2006). VOC-Datenbank [interne Datenbank, nicht öffentlich zugänglich].

(16) Umweltbundesamt & AGÖF. (2004). Orientierungswerte für VOC in Innenräumen [Printveröffentlichung].

(17) Stadt Dresden. (2003). Interne Berichte zur Raumluftqualität in überfluteten Gebäuden [nicht öffentlich zugänglich, in Fachkreisen zitiert].

(18) Grunewald, K., Unger, C., Brauch, H.-J., & Schmidt, W. (2004). Elbehochwasser 2002 – Schadstoffbelastung von Schlamm- und Sedimentproben im Raum Dresden. UWSF – Umweltchemie und Ökotoxikologie, 16(1), 7–14. https://www.researchgate.net/profile/Karsten-Grunewald/publication/240953387_Elbe_flood_2002_in_Retrospect_Pollution_of_sectiments_due_to_the_extreme_flood_situation_around_Dresden_Saxony_Germany_Schadstoffbelastung_von_Schlamm-_und_Sedimentproben_im_Raum_Dresden_Sachsen/links/00b4952170f0966a94000000/Elbe-flood-2002-in-Retrospect-Pollution-of-sectiments-due-to-the-extreme-flood-situation-around-Dresden-Saxony-Germany-Schadstoffbelastung-von-Schlamm-und-Sedimentproben-im-Raum-Dresden-Sachsen.pdf.

(19) Universität Hamburg. (2015). Fachstudie Elbauenböden – ELSA-Projekt. https://elsa-elbe.de/massnahmen/fachstudien-neu/fachstudie-elbauenboeden.html.

(20) Umweltbundesamt. (2003). Stoffliche Belastung der Elbe durch das Hochwasser 2002 [Printveröffentlichung].

(21) Hübler, M. (2022). Altlasten und toxikologische Risiken bei Extremhochwasser. In M. Hübler (Hrsg.), Umweltgefahren im Klimawandel (S. 211–230). Springer. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-46760-9_9 

(22) Hübler, M. (2020). Altlastenmanagement und Bevölkerungsschutz. In M. Hübler (Hrsg.), Umweltmedizin im Einsatz (S. 33–52). Springer. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-26743-8_2

(23) Landeshauptstadt Dresden. (2022, 12. Dezember). Pressemitteilung: 20 Jahre nach dem Hochwasser 2002. https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/12/pm_036.php?pk_kwd=news.

(24) Kachelmannwetter. (2017). Vor 15 Jahren: Hochwasser der Elbe. https://wetterkanal.kachelmannwetter.com/vor-15-jahren-hochwasser-der-elbe/

(25) Der Spiegel. (1981, 25. Mai). Die Elbe ist meilenweit biologisch tot [Spiegel-Ausgabe Nr. 22]. Der Spiegel schrieb 1981: > „Die Elbe ist meilenweit biologisch tot: Fische mit Schwermetallen vergiftet, dürfen nicht mehr in den Handel, tonnenweise krepieren sie wegen Sauerstoffmangels im Fluss. […] Proteste gegen den Dreck in der ‚Kloake der Industrie‘ bewirken wenig.“ https://www.altezeitschriften.de/der-spiegel/230-der-spiegel-nr22-25-mai-1981.html

(26) Landeshauptstadt Dresden. (2025, 30. Juni). Pressemitteilung: 4,8 Mio. Euro Fördermittel für Sanierung Rosenstraße 77. https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/06/pm_096.php

(27) Landeshauptstadt Dresden. (2025). Sanierungsprojekt Rosenstraße 77. https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/boden/altlasten/sanierung-rosenstrasse77.php

(28) Bundesministerium für Umwelt. (2009). Richtlinie zum Management von Hochwasserrisiken (PDF-Dokument:  richtlinie_management_hochwasserrisiken.pdf)

(29) Wikipedia. (2025). Richtlinie 2007/60/EG über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken. https://de.wikipedia.org/wiki/Richtlinie_2007/60/EG_%C3%BCber_die_Bewertung_und_das_Management_von_Hochwasserrisiken

(30) Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). (2025). Nachhaltiges Wassermanagement – Forschung für Nachhaltigkeit. https://www.bmbf.de/DE/Forschung/EnergieKlimaUndNachhaltigkeit/ForschungFuerNachhaltigkeit/NachhaltigesWassermanagement/nachhaltigeswassermanagement_node.html

(31) Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). (2025). Forschung zu Altlasten & Hochwasserfolgen. https://www.ufz.de/index.php?de=35789

(32) ME/CFS Research Foundation. (2024). Cost Report: Long Covid and ME/CFS – Economic burden & care gap analysis. https://mecfs-research.org/costreport-long-covid-and-mecfs/.

(33) Bundesministerium für Gesundheit (BMG). (2023). Studie Charité & Max Delbrück Center: Erkenntnisse zu ME/CFS bei Long Covid. https://www.bmg-longcovid.de/zeitstrahl/studie-charite-max-delbrueck-center-erkenntnisse-me-cfs.

(34) Long Covid Plattform. (2024). ME/CFS: Chronisches Fatigue-Syndrom im Kontext von Long Covid. https://www.long-covid-plattform.de/me-cfs.

(35) Lost Voices Stiftung. (2023). Zusammenhang zwischen Long Covid und ME/CFS. https://lost-voices-stiftung.org/zusammenhang-zwischen-long-covid-und-me-cfs/.

(36) Ziyad Al-Aly, 2024, Ziyad Al-Aly is director of research and development at the VA St. Louis Health Care System and a clinical epidemiologist at Washington University in St. Louis, CBS News, https://www.cbsnews.com/news/long-covid-what-scientists-now-know/ (accessed Sept. 28, 2024)

(37) Pam Belluck, 9.8.2024, The New York Times, https://www.nytimes.com/2024/08/09/health/long-covid-world.html (accessed: 31.08.2024)

(38) Britta Domke, 16.05.2024, Manager Magazin, https://www.manager-magazin.de/lifestyle/long-covid-konferenz-wir-muessen-uns-endlich-eingestehen-wie-gewaltig-dieses-problem-ist-a-4389644b-1795-4acf-bccf-759d6dce1982 (accessed: 31.08.2024)

(39) Proplanta Agrar-Nachrichten. (2015, 7. November). DDR-Altlasten: Noch rund 1.000 Flächen belastet – Sanierungsbedarf in Sachsen-Anhalt bleibt hoch. https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/umwelt/ddr-altlasten-noch-rund-1-000-flaechen-belastet_article1446902833_s14468961244_seite_2.html (Abgerufen am 3. Juli 2025)

(40) Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt Sachsen-Anhalt (MWU). (2025). Altlastenmanagement und Bodenschutz im Land Sachsen-Anhalt – Maßnahmen, Strategie, rechtliche Grundlagen. https://mwu.sachsen-anhalt.de/umwelt/bodenschutz/altlasten (Abgerufen am 3. Juli 2025)

(41) Die Welt. (2015, 6. November). In Sachsen sind 9.000 Hektar ehemals belasteter Flächen saniert – Umweltministerium zieht Zwischenbilanz. https://www.welt.de/regionales/sachsen/article148552141/In-Sachsen-sind-9000-Hektar-ehemals-belasteter-Flaechen-saniert.html. (Abgerufen am 3. Juli 2025)

(42) Medienservice Sachsen. (2015, 6. November). Sachsen: Rund 9.000 Hektar Altlastenflächen erfolgreich saniert – Umweltminister Schmidt lobt nachhaltige Förderstruktur. https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/199144. (Abgerufen am 3. Juli 2025)

(43)  EUWID Recycling & Entsorgung. (2024, 2. Februar). Altlastensanierung Sachsen: Über 40 Millionen Euro Fördermittel bis 2027 – EFRE und Landesmittel im Überblick. https://www.euwid-recycling.de/news/politik/altlastensanierung-in-sachsen-wird-mit-ueber-40-mio-eur-gefoerdert-020224/. (Abgerufen am 3. Juli 2025)

(44) Rosner, S., Herrmann, R., Schellenberger, A., & Richter, B. (2017). Sicherung und Verwahrung von uranvererzten Bergbauhalden innerhalb einer Mischaltablagerung in Dresden-Coschütz – Collmberghalde Langfassung. BAUGRUND DRESDEN Ingenieurgesellschaft mbH & IAF Radioökologie GmbH. https://www.baugrund-dresden.de/files/publikationen/2017/fachsektionstage_collmberghalde_.pdf. (Abgerufen am 3. Juli 2025)

(45) Wismut GmbH. (2024, April). Sanierung der Collmberghalde in Dresden-Coschütz – Altlastenprojekt mit radiologischer Relevanz. In DIALOG – Zeitschrift der Wismut GmbH, Ausgabe 122, S. 16–17. https://www.wismut.de/fileadmin/user_upload/PDF/Dialog_Ausgaben/Wi-Dialog-122_web.pdf. (Abgerufen am 3. Juli 2025)


Dieser Beitrag wurde verfasst von Birgit Bortoluzzi, kreative Gründerin der „Universität der Hoffnung“ – einer unabhängigen Wissensplattform für Resilienz, Bildung und Mitgefühl in einer komplexen Welt.