Prävention schützt Leben
Wissen teilen Leben retten

Natürliche Resilienz – Wertvolles Wissen für echte Krisen- und Notlagen

Kräuter, Gänseblümchen, Klee & Margeriten auf Holztisch mit Löffel und Gabel – Symbol für Naturküche & stille Fülle. Wo Blüten auf Besteck treffen – eine Einladung, die Heilkraft der Wiese mit allen Sinnen zu entdecken.


Das Wissen über essbare Wildpflanzen stärkt unsere natürliche Resilienz. Es macht uns unabhängiger, fördert bewussten Naturbezug und kann im Notfall Leben retten – besonders, wenn keine digitalen Hilfsmittel mehr verfügbar sind.

Wann hast du das letzte Mal essbare Pflanzen gesammelt?

  • Noch nie?
  • Schon lange her?
  • Kein Interesse?
  • Passt (noch) nicht zu deinem Speiseplan?

Dann lass uns neu hinschauen. Denn in Krisen- oder Notlagen kann genau dieses Wissen zum Überlebensfaktor werden – vor allem, wenn Google plötzlich nicht mehr erreichbar ist.

Warum jetzt anfangen? Und warum sollten wir altem Wissen eine neue Stimme geben?

Weil altes Wissen nicht alt ist – es ist nach wie vor lebendig. Es hat Wurzeln, die tiefer reichen als unsere Systeme. Es wurde von Generationen durchlebt, bewahrt und weitergegeben. Und es atmet auch heute noch Erfahrung, Beobachtung und Langsamkeit. Leider ist Vielen diese Sprache fremd geworden ist. Deshalb braucht es hier eine neue Stimme – nicht, um modern zu wirken, sondern um wieder gehört zu werden.

Es braucht eine neue Stimme für altes Wissen, weil:

  • Es Erinnerungen trägt, die wir vergessen haben. Wie man mit den Jahreszeiten lebt. Was uns nährt, wenn der Strom ausfällt. Wie man mit der Natur spricht, statt nur über sie.
  • Es Zugehörigkeit stiftet. Zu einem Ort, zu einem Rhythmus, zu den Händen, die vor uns gesät und gesammelt haben.
  • Es uns unabhängiger macht. Vom Digitalen, vom Konsum. Es schenkt Selbstwirksamkeit – nicht als Schlagwort, sondern als gelebte Handlung.
  • Es Gemeinschaft schafft. Denn wer altes Wissen teilt, teilt nicht nur Information – er teilt Herkunft, Haltung und Hoffnung.


Schon heute kannst du deine Umgebung neu entdecken: von duftenden Wildkräutern bis hin zu nährstoffreichen Samen. Das Erkennen essbarer Pflanzen ist:

  • ein Training für Ausnahmesituationen
  • ein Schritt zu mehr Selbstbestimmtheit
  • eine Einladung zu Achtsamkeit und Naturverbindung
  • ein stilles Abenteuer mit echtem Mehrwert

Jede Pflanze, die du erkennst, macht dich ein Stück freier, bewusster und handlungsfähiger – für dich, für Andere, für deine Gemeinschaft.

ich selbst lächelnd im Kornfeld, Kräuterölflasche, Blütenflasche & Lavendeltee – Symbol für Naturkraft & innere Freude. Was du liebst, darf wachsen – Natur, Heilkraft und ein stilles Lächeln zwischen Lavendel, Licht und Lebensfreude.


Essbare Pflanzen – dein kleiner Resilienz-Garten to go

 Diese kleine Auswahl ist kein Rezept, sondern ein Impuls – du bist eingeladen, weiterzudenken, zu recherchieren, zu spüren.

1. Acker-Hellerkraut

  • Essbar: junge Blätter, Triebspitzen, Blüten & Wurzeln
  • Erntezeit: März bis Mai
  • Tipp: zart-pfeffrig auf Salaten

2. Echte Brunnenkresse

  • Standort: Bäche & Teiche
  • Essbar: Blätter & Triebe
  • Plus: reich an Vitamin C & A

3. Gänseblümchen

  • Essbar: Blätter & Blüten
  • Ort: Gärten, Wiesen, Parks
  • Symbolik: Schönheit & Stärke

4. Kleiner Wiesenknopf

  • Essbar: Blätter & Blüten
  • Aroma: leicht gurkenartig
  • Standort: Wegränder & Wiesen

5. Franzosenkraut / Knopfkraut

  • Essbar: Blätter, Blüten, Knospen
  • Sammelzeit: April – September
  • Nährstoffe: Eisen, Vitamin A, C, Calcium

6. Löwenzahn (Pusteblume)

  • Blätter: März–April | Wurzeln: ab September
  • Blüten: auch essbar (roh oder gedünstet)
  • Wirkung: leicht bitter, stärkend

7. Weißklee

  • Essbar: junge Blätter & Blüten
  • Nährwert: hochwertige pflanzliche Proteine, essentielle Aminosäuren
  • Besonders: leicht verdaulich, cholesterinfrei

8. Wilde Malve

  • Essbar: Blätter (vor Blüte) & Blüten
  • Aroma: mild
  • Nährstoffe: Eiweiß & Eisen
  • Plus: wunderschön als essbare Dekoration

9. Waldbeeren: Erdbeere, Himbeere, Brombeere, Heidelbeere

  • Saisonal & kraftvoll: reich an Antioxidantien, Geschmack & Energie


Wissen, das Gemeinschaft stärkt und warum essbares Wissen mehr ist als nur Survival

Dieses Wissen geht über individuelles Survival hinaus: Es ist ein sozialer Schatz, der im Austausch ganzer Dörfer, Freundeskreise oder Communities echte Überlebenshilfe leisten kann – nicht nur in der Krise, sondern auch im Alltag. 

Dieses Wissen ist keine romantische Spielerei – sondern:

  • Krisenkompetenz ohne Strom & Internet
  • Erkennen statt googeln
  • Naturbildung im Alltag
  • Handeln statt zögern
  • Geteilte Stärke innerhalb von Familien & Gemeinschaften
  • Lebensschule, die uns unabhängig macht – und gleichzeitig verbindet


Erstelle dir nach Möglichkeit deine eigene Notfallkarte „Essbare Pflanzen im Umkreis“ – sie soll dir im Ernstfall Orientierung bieten, aber auch im Alltag zum neugierigen Entdecken einladen. Sie verbindet Funktionalität mit Naturachtsamkeit. 

Notfallkarte: Essbare Pflanzen im Umkreis

Eine kompakte Übersicht für Krisenzeiten, Naturgänge & stille Alltagsrettung

Ziel & Einsatz

  • Orientierung bei Strom-/Netzausfall oder in Notfällen
  • Unterstützung bei Selbstversorgung ohne App
  • Schulung der Wahrnehmung im Alltag („Was wächst um mich?“)
  • Für Rucksack, Jackentasche, Vorratsbox oder Familienordner

Gestaltung – Vorderseite (visuell, schnell lesbar)

  • „Was du heute erkennen kannst, kann dir morgen helfen“
  • Regionaler Kartenumriss: z. B. stilisierte Skizze des eigenen Stadtteils/Umkreises
  • 8 – 12 Wildpflanzen-Icons mit Mini-Symbolen, z. B. 🌼 Gänseblümchen – Blüten & Blätter essbar 🌿 Löwenzahn – Blätter März–April, Wurzeln ab Sept 🌱 Brunnenkresse – an Bächen, frisch & vitaminreich 🍓 Walderdbeere – Blätter & Früchte sommerlich 🐝 Weißklee – eiweißreich, für Wiesenwanderung ✨ Knopfkraut – häufig in Gärten, leicht erkennbar
  • Farbleitsystem: Frühling / Sommer / Herbst / ganzjährig
  • Rückseite (klein, aber wirksam) d. h. Kompaktwissen je Pflanze: ➤ Erntezeit ➤ Merkmale zur Erkennung ➤ Was essbar ist ➤ Hinweis auf mögliche Verwechslungen
  • dein eigener Reflexionsimpuls: „Welche Pflanze hast du heute mit eigenen Augen schon erkannt?“
  • Hier wachsen bei mir ... (Freifeld für deine eigenen Notizen)
  • Ganz wichtiger Hinweis: Kein Ersatz für Giftpflanzenkunde – nur geprüfte Kenntnisse sollten/dürfen hier Anwendung finden! Wenn du zweifelst, iss es nicht - immer alles nur nach genauer Prüfung, sonst lass die Finger davon! 


Zusätzliche Ideen zur Ausführung

  • Format: Klappkarte A6 (laminiert) oder faltbares Outdoor-Blatt
  • Design: erdig, naturfarben, klar lesbar – mit deinen Pflanzenfotos
  • QR-Code (optional): führt bei Netzverfügbarkeit zur digitalen Pflanzenlisten oder Lernmodulen im Web
  • Kindervariante: mit Symbolen, Farben und Tieren (z. B. „Gänseblümchen – Biene liebt sie auch!“)


Hier gehts zu Wildpflanzenportalen, die sowohl für Einsteiger:innen als auch für Fortgeschrittene wertvolle Informationen bieten. 

Pl@ntNet (Bestimmung von Wildpflanzen anhand von Fotos), unterstützt über 70.000 Arten, Botanische Familien & Regionen wählbar d. h. regionale und thematische Floren auswählbar, Ideal für Naturgänge & internationale Bestimmung oder zur Dokumentation eigener Funde und auch als App verfügbar. Sprachen: Französisch, Englisch, Deutsch u. v. m.

Wildpflanzen im Portrait - NABU (Deutschland), ein liebevoll gepflegtes Portal mit Pflanzenporträts heimischer Wildpflanzen, Steckbriefe mit Bildern, Eigenschaften & ökologischer Bedeutung, Fokus auf Artenvielfalt, Insektenfreundlichkeit & Naturschutz, ideal für Naturpädagogik, Gartenplanung oder Wildkräuterwissen

US Wildflower Database (US), ein umfangreiches, liebevoll gepflegtes Portal mit Fokus auf Wildblumen und essbare Pflanzen in den USA. Über 1.200 Arten mit Fotos, botanischen Infos & Verbreitungskarten, nach Bundesstaaten filterbar (z. B. „Wildflowers of California“), viele essbare und medizinisch genutzte Pflanzen enthalten, ideal für Naturbeobachtung, Bestimmung & Bildung 

CanPlant – Carolinian Canada Umfangreiche Datenbank zu heimischen Pflanzenarten in Kanada, Fokus auf wissenschaftliche & traditionelle Informationen, unterstützt ökologische Wiederherstellung, Stadtbegrünung & Bildung, Plattform für Austausch zwischen Fachleuten, Gemeinden & Lernenden, ideal für Wildpflanzenprojekte in urbanen und ländlichen Räumen

National Plant Monitoring Scheme (NPMS) Bürgerwissenschaftliches Projekt zur Beobachtung von Wildpflanzen in UK-Habitaten, Datenbank mit Indikatorarten, Verbreitung & Bestimmungshilfen, Teilnahme für Anfänger:innen & Fortgeschrittene möglich, Wissenschaftlich fundiert, aber zugänglich, fördert aktives Naturlernen & Biodiversitätsbewusstsein

Auch die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) ist ein echter Schatz, wenn es um Wildpflanzen, Naturbildung und angewandte Resilienzforschung geht. Die Weihenstephaner Gärten. Ein lebendiges Freiluftlabor mit über 7 Themengärten – darunter: Sichtungsgarten & Kleingarten für Gemüse ➤ Hier werden essbare Pflanzen, Wildkräuter und Nutzpflanzen im Jahreslauf beobachtet, gepflegt und erforscht. Streuobst-Lehrpfad & Arboretum ➤ Ideal zur Vermittlung von essbarem Wissen, Biodiversität und ökologischer Selbstversorgung. Regelmäßige Sonntagsführungen (kostenfrei) ➤ Themen wie „Insekten im Garten“, „Gute Klimabäume“ oder „Sommerveredelung von Obstgehölzen“ – perfekt für Resilienzbildung im Alltag. Dipl.-Ing. Steffen Guido Fleischhauer, Autor der Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, ist Absolvent der FH Weihenstephan. ➤ Seine Arbeit verbindet Wildpflanzenwissen mit Landschaftsplanung, Ernährung und Krisenvorsorge.


Vielleicht habe ich Sie jetzt dazu anregen können Ihr ganz eigenes Lehr-Modul "Wildpflanzen, Bildung & Resilienz" nach dem Motto - Wo Bildung wurzelt. Wo Wildnis lehren darf - zu kreiieren, das die Kraft der Weihenstephaner Gärten mit der Vision für ein natürliches, widerstandsfähiges Leben verbindet. Vielleicht gibt es auch in Ihrer Nähe Streuobstwiesen, einen Sichtungsgarten oder einen Gemüsepfad, wo Sie Wildpflanzen im Jahreszyklus erleben können? 

Machen Sie doch eine pfiffige Projektidee daraus: „Essbare Schule/Hochschule“ oder „Kräuterpfad der Resilienz“. Nach dem Motto: Franzosenkraut zwischen Pflastersteinen – Störungstoleranz als Lehrmeisterin. Ich denke hier an Pflanzenpädagogik zum Anfassen d. h. Naturgang mit Pflanzenzeichnung & sensorischer Bestimmung oder schaffen Sie doch einfach ein paar wundervolle Rituale wie z. B. Blütenmeditation, Samenübergabe und Herbarienarbeit. 

Reflexionsset: Deine innere Wildpflanzen-Kompetenz entdecken

Was brauchst du wirklich? Was wächst um dich? Und was davon trägt dich, wenn alles andere wankt?

15 Fragen zur Selbstwahrnehmung & Naturkompetenz

  1. Wie würde meine Schule/Hochschule duften, wenn sie ein Garten wäre?
  2. Welche Pflanze steht sinnbildlich für meine Haltung?
  3. Was lehrt mich die Wurzel über mein eigenes Leben?
  4. Wann habe ich zuletzt mit eigenen Augen erkannt, was um mich herum wirklich essbar ist?
  5. Wäre ich in der Lage, in der Natur eine Mahlzeit zu finden – ohne App, ohne Suche?
  6. Welche Pflanze habe ich zuletzt berührt, ohne sie nur als “Unkraut” zu sehen?
  7. Habe ich bewusst gerochen, gegriffen oder geschmeckt oder nur konsumiert?
  8. Wie würde ich meine Umgebung mit meinen Sinnen beschreiben – ohne Technik?
  9. Fühle ich mich sicher, wenn ich kein Etikett vor mir habe?
  10. Habe ich ein inneres Gefühl für die Jahreszeiten und ihre essbaren Zyklen?
  11. Wo endet mein Vertrauen in mein Naturwissen – wo beginnt Abhängigkeit?
  12. Welche Pflanze könnte mich heute ernähren – wenn ich es nur zuließe, sie zu erkennen?
  13. Was würde ich meinem Kind beibringen, wenn wir gemeinsam durch die Natur gehen?
  14. Wie verändert sich mein Blick auf Pflanzen, wenn ich in ihnen nicht „Grünmasse“, sondern Möglichkeit sehe?
  15. Welches alte Wissen schlummert vielleicht schon in mir, ohne Namen – aber mit Wirkung?


Die von mir empfohlene Nutzung

  • Als tägliche oder wöchentliche Journaling-Impulse
  • In Achtsamkeits- oder Naturpädagogik-Workshops
  • Für persönliche Krisenvorsorgeplanung mit Herz
  • In Gruppen zur Selbsterfahrung oder Resilienzbasierten Teamarbeit


Entdecke, was du heute schon erkennen kannst

Ein Spaziergang wird zur Wildpflanzen-Expedition. Ein Picknick zum Achtsamkeitstraining. Ein Löwenzahn zur kleinen Superkraft. Ein Gänseblümchen am Wegrand. Ein Klee im Park. Ein Kraut, das du für Unkraut hieltest, kann zur stillen Kraftquelle für dich werden.

"Ich wusste gar nicht, wie viel Essbares mir täglich begegnet, bis ich stehen geblieben bin und hingeschaut habe."
„Was heute wie Unkraut aussieht, könnte morgen deine wichtigste Ressource sein.“

Viel Freude beim Erkennen, Suchen, Entdecken und Genießen!


Glastasse mit selbst gepflückten Wiesenblumen vor Berglandschaft und blauem Himmel – Symbol für Naturverbundenheit & Frieden. Ein Moment zwischen Himmel, Bergen und Blüten – das Einfache ist oft das, was uns am tiefsten berührt.



Dieser Beitrag wurde verfasst von Birgit Bortoluzzi, kreative Gründerin der „Universität der Hoffnung“ – einer unabhängigen Wissensplattform mit dem Ziel: Resilienz, Bildung und Mitgefühl in einer komplexen Welt sicht- und hörbar zu machen.